Tagung und Exkursion zum Thema Fließgewässerentwicklung und -renaturierung am Beispiel von Weser, Werre und Else
22 sehr interessierte Mitglieder aus Heimatvereinen in ganz NRW setzten sich 2 Tage lang intensiv mit den heimischen Fließgewässern auseinander.
Es gab eine Reihe interessanter Vorträge rund um die Themen Ökologie, Geschichte, aktuelle Situation und künftige Entwicklung der heimischen Bäche und Flüsse zu hören. Das komplette Programm entnehmen Sie bitte dem Flyer zum Seminar.
Die historische Entwicklung der Else zum Beispiel veranschaulichte eindrucksvoll, welch ein enormer Kraftakt die Regulierung und vermeintliche Zähmung der Fließgewässer in der Vergangenheit war.Foto Regulierung Else: Stadtarchiv Bünde
Durch die Regulierung und die nachfolgende Siedlungsausweitung und Nutzungsintensivierung bis nahe an die ausgebauten Gewässer heran wurden Probleme wie der Verlust natürlicher Rückhalteräume und der beschleunigte Wasserabfluss mit negativen Folgen für die Gewässerstrukturen und der Verschärfung der Hochwassergefahr Bach abwärts geschaffen.
Alle Seminarteilnehmer waren sich einig, dass es bei der künftigen Entwicklung unserer Bäche und Flüsse unbedingt darum gehen muss, verbliebene naturnahe Gewässerabschnitte zu sichern. Auch wenn sich die früheren Umgestaltungen nicht rückgängig machen lassen, herrschte doch Einigkeit darüber, dass naturferne Gewässerabschnitte renaturiert oder zumindest mit naturnahen Strukturen angereichert und für die Bachtiere durchgängig gestaltet werden müssen. Das Gewässerentwicklungsprojekt zeigte gelungene Maßnahmen in der Stadt und in der freien Landschaft.
Es wurde viel und lebhaft diskutiert. Immer wieder ging es um die Frage, wie sich die Heimatvereine für eine Renaturierung der heimischen Fließgewässer stark machen können. Hierzu präsentierte Frau Fieselmann ein gelungenes Beispiel: Für ein gemeinsames Projekt der Ortsheimatpflege, der Kulturgemeinschaft, der BUND Ortsgruppe und der Stadt Petershagen hat sie die Entwicklungsgeschichte der Ösper, einem Bachlauf in Petershagen, recherchiert. Neben einer Veröffentlichung im Jahrbuch der Ortsheimatpflege wurde die Entwicklungsgeschichte der Ösper in einer Ausstellung präsentiert.
Dieses Engagement hat ein großes öffentliches Interesse geweckt: es wird lebhaft über den aktuellen Zustand und die künftige Entwicklung der Ösper diskutiert. Die Ösper ist immer wieder Thema in der örtlichen Presse.
Die Ösper liegt im Arbeitsgebiet des Gewässerentwicklungsprojektes Weser-Werre-Else, so dass die Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen an der Ösper im Rahmen des Projektes möglich sind.
Auch in der Umweltbildung können sich Heimatvereine engagieren: Der Mensch schützt was er kennt und liebt. Deshalb ist es wichtig, insbesondere Kindern und Jungendlichen aber auch Erwachsenen Naturerlebnisse, z. B. im und am Bach zu ermöglichen.
Am Sonntag fand eine Exkursion zum Bolldammbach in Enger und zum Mühlenbach in Spenge statt. Dort konnten die Tagungsteilnehmer sich ausführlich über die dort durchgeführten Gewässerentwicklungemaßnahmen informieren.
Die ausführlichen Maßnahmenbeschreibungen zum Bolldammbach finden sie unter Maßnahmen/Enger:Bolldammbach, Belke-Steinbrück: Renaturierung
und in der Rubrik "Aktuelles":Naturnahe Entwicklung des Bolldammbaches
Infotafel für den neuen Bolldammbach
Spenger Mühlenbach - Rückbau naturferner Ufersicherungen
Samstag 19.09.2009 von 10:00 - 18:30 Uhr
Fließgewässerentwicklung am Beispiel von Weser, Werre und Else (Tagung und Exkursion)
Sonntag 20.09.2009 von 10:00 - 13:00 Uhr
Exkursion zu abgeschlossenen Maßnahmen des Gewässerentwicklungsprojektes
Ort:
Biologiezentrum Gut Bustedt, Gutsweg 35, 32120 Hiddenhausen
Hintergründe der Veranstaltung, das Programm und alle organisatorischen Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer zum Seminar.