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Hochwasserschutz

Das Naturphänomen Hochwasser: komplex und sensibel

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hochwasser else buendeDie Hochwasserereignisse der letzten Jahre und insbesondere die extremen Überschwemmungen an der Elbe und Donau vom August 2002 haben die Hochwasserthematik verstärkt in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen und planerischen Diskussion gerückt. Schließlich verursachen Katastrophenhochwässer einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden. Gefährdungen für den Menschen können nicht ausgeschlossen werden.

Ergiebige Niederschläge gelten als die primäre Ursache der Hochwasserentstehung, wobei der Mensch zusehends negativ auf das Klima einwirkt. Neben dem schleichenden Klimawandel tragen die zahlreichen Eingriffe des Menschen in das natürliche Abflussgeschehen der Fließgewässer maßgeblich zur Verstärkung von Hochwässern bei. Dabei sind die negativ veränderten hydrologischen Wirkfaktoren das Ergebnis von tiefgreifenden und nachhaltigen Beeinträchtigungen in die Gewässer, ihren Auen und deren Einzugsgebiete. Die zunehmende Flächenversiegelung zugunsten von Siedlungs- und Straßenbau verschärft zudem die Hochwassergefahr, da der Wasserrückhalt auf den überformten Flächen nahezu vollständig ausbleibt. Bereits mittlere Hochwasserabflüsse verdeutlichen das Ungleichgewicht zwischen dem Abflussgeschehen ausgebauter und eingedeichter Fließgewässer in Verbindung mit einer deutlich herabgesetzten bzw. ganz ausbleibenden Hochwasserrückhaltung in den Auen.

Steile Hochwasserwellen in Form von konzentrierten und schnell abfließenden Wassermassen sind das Ergebnis dieser über Jahrzehnte betriebenen, falschen Gewässerpolitik. Sowohl eine zunehmende Flächenversiegelung, die Fortsetzung von Gewässerausbau als auch eine weitere Klimaerwärmung lassen eine Zunahme derartiger Extremereignisse für die Zukunft erwarten!

Der Stadtdurchgang von Bünde bildet angesichts der flussnahen Bebauung ein Nadelöhr, das bei einem Jahrhunderthochwasser zu großräumigen Überschwemmungen in der Innenstadt führen könnte (Bildquelle: Stadt Bünde, Hochwasser vom 28. Januar 1994)Vor diesem Hintergrund leistet das Weser-Werre-Else Gewässerentwicklungsprojekt mit der Umsetzung von Gewässermaßnahmen einen wesentlichen Beitrag zum natürlichen Hochwasserschutz. Einerseits tragen Laufverlängerungen und die Rückgewinnung von Überschwemmungsgebieten zu einer Dämpfung der Hochwasserwellen bei, da überschüssiges Wasser außerhalb der Siedlungen zwischengespeichert werden kann. Ergänzend dazu führen Gewässeraufweitungen und die Offenlegung von bisher verrohrten Abschnitten innerhalb der Ortslagen - wo die ursprüngliche Aue der Bebauung weichen musste - zur Entschärfung von Engpässen. Somit wird deutlich, dass die Aufwertung unserer Bäche und Flüsse neben der naturnahen Entwicklung unserer Fließgewässer weitere positive Effekte in sich birgt.