Lehmkefluss, Ziegeleistr.: Rückbau Gewässerüberfahrten, Modellierung Gewässerverlauf
Kommune:
Hille
Gewässer:
Lehmkefluss
Art der Maßnahme:
Rückbau von zwei Gewässerüberfahrten, Modellierung eines geschwungenen Gewässerverlaufes innerhalb eines 5 m breiten Entwicklungsstreifens.
Durchführung:
August 2014 - Oktober 2014
Ziel:
Optimierung der Durchgängigkeit, ökologische Aufwertung der Sohl- und Uferstrukturen, Schaffung zumindest kleinräumiger Wasserwechselzonen, Initiierung eigendynamischer Entwicklungsprozesse.
Ausgangssituation:
Nördlich der Ziegeleistraße in Hille verläuft der Lehmkefluss entlang der Grenze zwischen kreiseigenen und gemeindeeigenen Flächen. Entlang der ca. 500 m langen Strecke floss der Lehmkefluss schnurgerade in einem gleichförmigen Trapezprofil. An zwei Stellen war die Durchgängigkeit durch alte Überfahrten, die offensichtlich schon längere Zeit nicht mehr genutzt wurden, unterbrochen.
Bei der rechtsseitig angrenzenden Grünlandfläche (auf dem obigen Bild links des Bachlaufes) handelt es sich um eine kreiseigene Fläche, die zur extensiven Grünlandnutzung verpachtet ist. Nach Rücksprache mit dem Flächenpächter hat der Kreis Minden-Lübbecke einen 5 Meter breiten Entwicklungsstreifen uns für die naturnähere Entwicklung des Lehmkeflusses zur Verfügung gestellt.
Diesen Geländestreifen haben wir genutzt, einen munter geschwungenen Bachlauf mit angrenzend deutlich abgesenkten Uferbereichen zu modellieren.
Auf weiten Strecken wurde das Gewässerprofil um bis zu 4 m weit in die kreiseigene Grünlandfläche hinein aufgeweitet. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde ein Teil des dabei anfallenden Bodens hinter einer Lage Faschinen eingebaut ….
… und so ein tief liegender Uferbereich geschaffen, der bei höheren Wasserständen die Funktion einer kleinen Ersatzaue übernimmt. Zur Anreicherung der Sohl- und Uferstrukturen wurden starke Asthölzer, die gleichzeitig als Strömungslenker wirken, eingebaut.
Abschnittsweise haben wir den 5 m breiten Entwicklungsstreifen komplett abgesenkt, ein neues geschwungenes Bachbett innerhalb des abgesenkten Geländestreifens modelliert und das alte Bachbett verfüllt. Häufig haben wir bei den Bodenarbeiten Schotterbänke / Schotterlinsen freigelegt, vermutlich Sohlsedimente des ursprünglichen Lehmkeflusses, bevor dieser begradigt und vertieft wurde. Die freigelegten schotterigen Sedimente haben wir als Sohlsubstrat auf die Bachsohle geworfen.
Der anfallende überschüssige Boden wurde mit tatkräftiger Unterstützung der GVoA (Gesellschaft zur Verarbeitung organischer Abfälle) abgefahren. Der sehr tonige Boden wird auf der nahegelegenen Deponie Pohl’sche Heide als Abdeckboden verwendet.
Um die Schäden auf der nassen Grünlandfläche möglichst gering zu halten, haben wir entlang der bearbeiteten Fließstrecke drei Stellen ausgewählt, die mit Trecker + Hänger gut anzufahren waren. Dort haben wir den anfallenden Boden zunächst gesammelt, und dann abgefahren. Bei der Bodenabfuhr war uns das Wetter in diesem insgesamt eher verregneten Sommer wohl gesonnen.
Bei der Modellierung des Bachbettes haben wir Wert darauf gelegt, möglichst ungleichmäßige Sohlbreiten, Kurven und Mäander und unterschiedliche Böschungsneigungen anzulegen.
Stellenweise kam es schon kurz nach Abschluss der Arbeiten zu Uferabbrüchen, eine Entwicklung die durchaus erwünscht ist.
Die jetzt bearbeitete Fließstrecke des Lehmkeflusses schließt sich übrigens fast nahtlos an den im Jahr 2007 renaturierten Gewässerabschnitt südlich der Ziegeleistraße an.
Lehmkefluß, Mindenerwald: Gewässerverlegung, Herstellung einer Ersatzaue