Güstenbach, Pehlenstraße-Im Grund: Bachverlegung ins Taltiefst
Kommune:
Vlotho, Pehlenstraße, Bereich "Im Grund“
Gewässer:
Güstenbach
Art der Maßnahme:
Verlegung des Güstenbaches ins Taltiefst, Schaffung von Retentionsraum
Zu dieser Maßnahme gibt es zwei Zeitungsberichte:
- Hochwasser wird der Kampf angesagt
- Nach 500 Jahren endlich zurück zur Natur
Diese Maßnahme ist eine Fortsetzung der Maßnahme Pehlenstraße-Brommersiek
Ziel:
Im Bereich zwischen „Brommersiek“ und „Im Grund“ hat die Stadt Vlotho in den letzten Jahren mit Hilfe eines Bodenordnungsverfahrens Grünlandflächen am Güstenbach erworben. Diese Siekbereiche sind aus kulturhistorischer und naturschutzfachlicher Sicht wertvolle Überschwemmungs- und Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere.
Der Güstenbach ist einst an den Talrand verlegt worden. Eine typische Maßnahme zu einer Zeit, in der Grünflächen wichtige Futterlieferanten waren und somit für die Landwirtschaft besonders wertvoll waren. Entstanden ist ein unnatürlicher, fast rechtwinkliger Verlauf, den der Güstenbach bei Hochwasser regelmäßig verließ und sich seinen Weg durch das Taltiefst suchte. Ziel dieser Maßnahme ist es den Bach wieder in sein ursprüngliches Bachbett im Taltiefst zu verlegen und die umliegenden Flächen als Aue zu erschließen.
Die durch diese Maßnahme gewonnene Retentionsfläche ist für die Anwohner von besonderem Wert. Der meistens ruhig und beschaulich fließende Güstenbach, der im Sommer oft ganz austrocknet, kann auch anders. Dies zeigte ein Sommerhochwasser im Jahr 2007. Der Siekbereich war vollständig überflutet.
Hochwasser August 2007
(Bild: Eversmeier)
Im Juni 2009 begannen die vielfältigen Erdarbeiten. Ein vorhandener, maroder Wegedamm wurde an zwei Stellen geöffnet, die baufälligen Rohre entfernt und der Güstenbach an dieser Stelle durchgängig gestaltet.
Das Bachbett wurde auf der anschließenden Siekwiese naturnah profiliert. Unterschiedliche Sohlbreiten, flache Gleit- und steile Prallufer formen das neue Bachbett. Der anfallende Boden wurde abgefahren. Der alte Bachlauf bleibt als Altarm erhalten, der bei erhöhten Wasserständen durchflossen werden kann.
Bereits nach kurzer Zeit konnten die Erdarbeiten abgeschlossen werden, der neue Bachlauf ist fertig. Gefundene Sedimente und Steine lassen vermuten, dass der neue Bachlauf auch der alte ist.
Faschinenkämme sollen verhindern, dass die wertvollen Bachsedimente in den ersten Wochen ausgespült werden.
Bereits nach wenigen Wochen hat die Natur das Siek zurückerobert. Der Anfang ist gemacht, den Rest macht die Natur besser alleine!