Kommune:
Stadt Vlotho
Gewässer:
Forellenbach
Art der Maßnahme:
Entfernen von betonierten und abgängigen Uferbefestigungen und Ersatz durch Drahtschottergabionen, sowie Profilaufweitung.
(Maßnahme ist noch in Bearbeitung)
Ziel:
Nachhaltiger Schutz und ökologische Verbesserung der Uferbereiche sowie Profilaufweitungen.
Der Forellenbach ist einer der Hauptgewässer der Stadt Vlotho und führt insbesondere bei Starkregen große Wassermengen ab. In dem Bereich Lüdekingsgarten und Bökenwiese (Innenstadtbereich) gehen die Wohnbebauungen bzw. die dazu gehörigen Gärten bis in die ursprüngliche Aue. Durch den fehlenden, natürlichen Überschwemmungsraum kommt es hier regelmäßig zu Schäden durch Hochwasser. Die Ufer- und Böschungsbereiche sind zum Teil stark abgängig.
In einem ersten Bauabschnitt werden nun im Rahmen des WWE- Projektes erste Schritte zur Verbesserung der Situation durchgeführt. Es handelt sich hierbei um Privatgrundstücke. Die Eigentümer haben sich damit einverstanden erklärt in einigen Bereichen dem Bach mehr Platz zu geben.
Dieser erste Bearbeitungsbereich umfasst eine Gesamtlänge von etwa 50,00 m.
Die Abschlussarbeiten erfolgen im Jahr 2008.
Bereich I: direkt unterhalb des Wohnhauses
Abgängige Ufer und ein zu enges, geradliniges Gewässerprofil.
Ein Tag Dauerregen läßt den Bach in kürzester Zeit stark ansteigen. Bevor die Baumaßnahme weitergehen kann, muss der Wasserpegel wieder nach unten gehen (Foto vom 22.08.2007).
Arbeiten auf engem Raum. Erste Schritte sind erfolgt.
Zunächst musste der berankte Zaun abgebaut und eine Baustellenzufahrt eingerichtet werden. Die ersten Drahtschottergabionen sind bereits gesetzt.
Viel Platz zum Arbeiten ist nicht vorhanden, aber der Einsatz von Baumaschinen erleichtert und unterstützt die harte Handarbeit.
Eine abgängige Betonmauer wird abgerissen.
Auch hier wird die Arbeit durch den Einsatz von Maschinen unterstützt.
Das Packen der Gabionen erfolgt größtenteils in Handarbeit und muss sehr sorgfältig durchgeführt werden.
Das erste Teilstück wurde Ende September 2007 fertig gestellt.
Bereich II: Der Gartenbereich mit Hanglage
Vor dem Umbau.
Die Grundstückeigentümer sind bereit, dem Bach mehr Raum zu geben. Gemeinsam wird die Fläche abgesteckt.
Bei einem Starkregen wird deutlich, wie viel Platz der Bach benötigt. Im Bild wird dies durch den Spülsaum deutlich sichtbar.
Erste Schritte im II. Bauabschnitt: Baustellenzufahrt herrichten und erste Bodenbewegungen bei meist sehr feuchten Witterungsbedingungen.
Auch hier wird unter harten Bedingungen gearbeitet: Um sich langsam vorarbeiten zu können, muss das eindringende Wasser so weit wie möglich abgepumpt werden- ein "Kampf gegen Windmühlen", denn eine kieshaltige Schicht drückt fortwährend neues Wasser in den Baubereich.
Gabionen befüllen: Setzen von größeren Randsteinen in Handarbeit, die kleineren Wasserbausteine werden im Schüttverfahren ergänzt.
Hier werden die größeren Steine gepackt. Bei den Außenseiten wird besonderen Wert auf die Optik gelegt.
Um das Gartengelände abfangen zu können, werden die Gabionen hier in zwei Reihen übereinander gesetzt. Der Forellenbach wurde zum Teil um gut 2,00 m verbreitert. Der zweite Bauabschnitt ist trotz sehr feuchter Wetterlage fast abgeschlossen.
Blick in Fließrichtung. Das neue Gewässerbett erhält mehr Raum.
Blick entgegen der Fließrichtung (Foto 21.11.2007).
Fortsetzung der Arbeiten im Frühjahr 2008
Abstimmungsgespräche mit der Grundstückseigentümerin sind selbstverständlich.
Das Arbeiten auf engem Raum wird fortgesetzt. Die alte marode Mauer in diesem Teilstück wird durch Drahtschotterkörbe ersetzt. Gleichzeitig bekommt das Gewässer auch hier einen breiteren Querschnitt.
In diesem Teilstück wurde nur der untere Uferbereich mit Drahtschotterkörben gesichert, die Mauer ist noch stabil und wird ausgebessert.
Die Arbeiten sind im Sommer 2008 abgeschlossen.
Hier ein Blick in die neu gesicherte Böschung. Das Gewässerprofil konnte in einigen Bereichen bis zu 2,50 m aufgeweitet werden. Bei Starkregenereignissen wird sich dies zukünftig positiv auf den Wasserabfluss auswirken.
Im Gegensatz zu massiven Betonbauteilen zur Ufersicherung, bieten die mit Natursteinen befüllten Drahtschottergabionen auch Kleinstorganismen und verschiedenen Pflanzenarten einen Lebensraum. Die Besiedlung ist ein Prozess, bei dem der Mensch nichts dazu beitragen muss, denn die Natur regelt es selbst.
Nur die Wiederherstellung des Gartenraumes, wie zum Beispiel die Einsaat des Rasens, wird selbstverständlich von Projektmitarbeitern erledigt.