Tielger Bruchgraben, Stemwede, Grenzweg/Speckendamm: neue Sekundäraue
Kommune:
Wasserverband Große Aue für die Gemeinde Stemwede
Gewässer:
Tielger Bruchgraben, GWK 47626, zwischen Grenzweg und Speckendamm
Art der Maßnahme:
Herstellung einer ca. 5 m breiten Sekundäraue mit bewegtem Relief, Einbau von Totholzelementen, Entwicklung eines Ufer begleitenden Gehölzbestandes
Umsetzung:
Oktober / November 2017
Tielger Bruchgraben:
Der Tielger Bruchgraben zählt mit einer Fließstrecke von über 9 km zu den berichtspflichtigen Gewässern gem. der Wasserrahmenrichtlinie. Er ist dem Gewässertyp „Sandgeprägter Tieflandbach“ zuzuordnen. Unter natürlichen Bedingungen stellt sich der sandgeprägte Tieflandbach als mäandrierendes Fließgewässer in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental dar. Wichtige Strukturbildner wären z. B. Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub.
Tatsächlich handelt es sich beim Tielger Bruchgraben um ein gleichförmig und tief ausgebautes grabenähnliches Gewässer. Das Umfeld ist von der bis dicht an das Gewässer heran betriebenen ackerbaulichen Nutzung geprägt. Aufgrund der geringen Gefälleverhältnisse, der vermutlich hohen Nährstofffracht und der fehlenden Beschattung kommt es zu einem üppigen Pflanzenaufwuchs auf der Bachsohle. Um die Vorfluterfunktion für die landwirtschaftlichen Flächen aufrecht zu erhalten, unterliegt der Tielger Bruchgraben einer intensiven Gewässerunterhaltung. Für die Unterhaltungsarbeiten wird innerhalb der Gewässerparzelle beidseitig ein Unterhaltungsweg vorgehalten.
Zwischen dem Grenzweg und dem Speckendamm in Stemwede wird im Rahmen der Ausgleichsregelung rechtsseitig entlang der Gewässerparzelle ein 8 m breiter Uferrandstreifen eingerichtet, der künftig nicht mehr ackerbaulich genutzt sondern als extensives Grünland bewirtschaftet wird. Die Einrichtung des Uferrandstreifens war für den Wasserverband Große Aue Anlass, den angrenzenden Unterhaltungsweg aufzugeben und für die Herstellung einer kleinen Sekundäraue zur Verfügung zu stellen.
Zu diesem Zweck wurde der ehemalige Unterhaltungsweg um ca. 1,5 m abgegraben. Auf dem Talboden wurde ein bewegtes Relief modelliert. Eingebrachte Totholzelemente in Form von Wurzelstöcken und Astholzbündeln bieten zusätzliche Strukturen in der kleinen Sekundäraue.
Nach dem Abflachen der Böschung zum künftigen Uferrandstreifen hin …
… wurden die Böschung und der äußere Rand der Sekundäraue initial mit standortgerechten Bäumen und Sträuchern bepflanzt, so dass es längerfristig zu einer Beschattung des Gewässerabschnittes kommen wird.
Nach den länger anhaltenden Regenfällen im Dezember und Januar wurde die Sekundäraue wie erwartet überströmt. Auf diesen Bildern ist das Wasser größtenteils wieder abgeflossen. Wie gewünscht steht das Wasser noch in den auf dem Talboden modellierten Mulden und Senken. Die Entwicklung des Gewässerabschnittes wird beobachtet und bei Bedarf lenkend eingegriffen.