Dornmühlenbach, Nebenlauf südl. „Im Kracht“: Offenlegung
Eine Maßname vom Kreis Herford in Rödinghausen
Gewässer:
Nebenlauf des Dornmühlenbachs
Art der Maßnahme:
Offenlegung eines Nebenlaufs des Dornmühlenbachs
Umsetzung:
Sommer 2021
Der Dornmühlenbach ist ein rechter Nebenlauf der Else. Der Hauptlauf hat eine Länge von ca. 7,8 Kilometern, hinzukommen verschiedene Nebenläufe, welche die regionaltypischen Sieke entwäs-sern. Die Quelle liegt im Rödinghauser Stadtteil Ostkilver, auch viele der zahlreichen Nebenarme entspringen hier. Kurz nachdem er das Gut Böckel passiert, überquert er die Grenze zur Stadt Bünde und heißt ab hier hauptsächlich Darmühlenbach. Im Bereich der Karrenbrucher Wiesen im Süden Bünde-Enniglohs mündet er in die Else.
Der in dieser Maßnahme offengelegte Bereich befindet sich südlich der Straße "Im Kracht". Der Bach lag hier über ca. 80 Meter verrohrt und weitere 100 Meter tief eingeschnitten an der Nordgrenze einer Grünlandfläche. Ringsherum befinden sich Ackerflächen, westlich grenzt ein Teich an die Fläche, östlich zieht sich entlang des weiteren Gewässervererlaufs das Grünland weiter. Am östlichen Rand verlässt der Bach die Fläche und unterquert einen Wirtschaftsweg. Aufgrund von Schäden in der Verrohrung konnte das Wasser zum Teil nicht mehr durch diese abgeführt werden und lief bei hohem Wasseraufkommen, vor allem in Herbst und Winter, über die Wiese ab.
Für die Bearbeitbarkeit der Fläche mussten zunächst temporäre Entwässerungsgräben gezogen werden. Anschließend wurden außerhalb des Projektes die in der Wiese gewachsenen Weidengebüsche entfernt.
Mit Beginn der Hauptarbeiten wurden zunächst zwei flache Gräben von der südwestlich angrenzenden Ackerfläche gezogen, um das auftretende Drainwasser aufzunehmen. Diese münden bei der Unterquerung des Wirtschaftsweges in das offene Gewässer.
Um die Bewirtschaftbarkeit der Fläche sicherzustellen wurden hier auch zwei Furten angelegt.
Anschließend konnte mit der Offenlegung des verrohrten Abschnitts begonnen werden. Hierfür wurde zuerst ein neues, leicht geschwungenes Bachbett entlang des nördlichen Randes der Fläche modelliert. Außerdem wurde es relativ flach angelegt, um das Gewässer besser mit dem angrenzenden Grünlandbiotop zu verbinden.
Um das Gefälle, welches sich durch das flachere Gewässerbett gegenüber dem alten Verlauf, an den das Gewässer angeschlossen werden musste, abzufangen wurde eine raue Sohlgleite gebaut, welche für Organismen passierbar ist und gleichzeitig eine rückschreitende Tiefenerosion verhindern soll.
Schon während der laufenden Bauarbeiten konnte eine Bachschmerle (Barbatula barbatula) beobachtet werden, welche aus dem offen laufenden Gewässer einen Überlauf des angrenzenden Teiches aufstieg.
Die Fläche ist im Besitz des Kreises Herford und soll in Zukunft durch extensive Beweidung gepflegt werden.