Darmühlenbach, Böckelfeld, Rilkestr.-Bahndamm: Bachverlegung zum größeren Bahndammdurchlass
Gemeinde Rödinghausen, nordlich Gut Böckel, Höhe Bahndamm zwischen Rilkestraße und Böckelfeld
Gewässer:
Darmühlenbach, Gewässerkennzahl (GWK) 46672, Gewässerstationierung 6+000 - 6+100
Art der Maßnahme:
Verlegung des Baches auf höherem Sohlniveau mit Anbindung an einen größer dimensionierten Gewölbedurchlass anstelle eines kleinen Betonrohres (DN 500) im Bahndamm.
April 2013 bis Mai 2014
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Die Längsdurchgängigkeit am Darmühlenbach wird durch die Unterquerung der Bahnstrecke Bünde-Rahden abrupt unterbrochen. Dabei handelt es sich bei der unterirdischen Leitung um einen viel zu kleinen Rohrdurchmesser (DN 500) bei einer Gesamtlänge von etwa 46 m. Im Unterwasser befindet sich zudem ein kleiner Sohlabsturz von ca. 30 cm. Etwa 50 m weiter westlich befindet sich ein zweiter Durchlass im Dammkörper der Bahntrasse. Hierbei handelt es sich um einen alten, wesentlich größer dimensionierten Gewölbedurchlass. Dieser ist aktuell bis zur Hälfte mit Boden verfüllt und besitzt derzeit keinerlei Funktion. In Verlängerung des größer dimensionierten Durchlasses schließt sich ein Trockengerinne auf deutlich höherem Geländeniveau an, das mittlerweile von Gehölzen bestanden ist. Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei um ein früheres Gerinne handelt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Bahndammes hat sich das Bachbett tief in das Gelände eingeschnitten. Stellenweise fließt der Bach mehr als 1,80 m unter Geländeniveau. Entlang des Baches befindet sich ein dichter Galeriewald vornehmlich aus Schwarzerlen.
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Hauptziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit sowie die Optimierung der Gewässerstrukturen. Neben der aquatischen Durchgängigkeit in dem durch den Dammköper zerschnittenen Talraum wird der Biotopverbund in allen drei Umweltmedien nachgekommen.
Für die Verlegung des Baches entlang des größer dimensionierten Gewölbedurchlasses wird das vorhandene Trockengerinne um rund einen halben Meter vertieft und seine Sohlbreite verdoppelt. Gleichzeitig wird ein leicht geschwungener Bachlauf modelliert. Der anfallende Boden (etwa 70 m³) durfte in einem ausreichenden Abstand auf den angrenzenden Acker einplaniert werden. Dadurch konnten enorme logistische Herausforderungen und hohe Kosten vermieden werden. Weiter talwärts im Anschluss an das bestehende Bachbett wird eine raue Sohlgleite auf der Höhe vom kleinen Rohrdurchlass hergestellt.
Erst nachdem das Bachbett im südlichen Abschnitt modelliert ist, werden etwa 50 cm Boden aus dem Gewölbedurchlass ausgekoffert. Zu beiden Seiten hin verbleibt eine schmale Berme, um die Wanderung für terrestrische Organismen zu erleichtern.
Nach Fertigstellung des neuen Bachlaufes auf einer Gesamtstrecke von etwa 110 m wird ein bindiger Erdwall nördlich des Bahndammes auf Höhe des Gewölbedurchlasses im alten Bachbett aufgeschüttet. Dieser lenkt das Bachwasser durch den größer dimensionierten Durchlass talwärts. Es dauerte wenige Minuten, ehe der Bach um rund 40 cm anstaute und endlich durch den Gewölbedurchlass floss. Bach aufwärts stieg somit die Wassersäule von etwa 20 cm auf nunmehr 60 cm an. Für eine dauerhaft stabile Bachsohle wurden Senkfaschinen auf dem Gewässergrund fixiert. Diese filtern das mit dem Bachwasser mitgeführte Material aus, so dass sich der Bach sukzessive aufhöht. Der zwischenzeitige Rückstau hat eine Gesamtlänge von etwa 30 m.
Das alte Bachbett wird mit Ausnahme eines kleinen offenen Abschnittes kurz vor dem Durchlass bis auf Geländeniveau verfüllt. Durch den kleineren Durchlass wird zukünftig lediglich Wasser aus drei Drainagesträngen abgeleitet.
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