Bursiekbach, nördl. Zulauf, OT Westkilver, Bruchmühlener Str.: Anhebung Gewässersohle
Kommune:
Gemeinde Rödinghausen, Ortsteil Westkilver, westlich der Bruchmühlener Straße
Anheben der stark eingetieften Gewässersohle innerhalb des Naturschutzgebietes „Kilverbachtal“. Teilverlegung eines kurzen Gewässerabschnittes mit extremer Tiefenerosion. Stabilisierung des höheren Sohlniveaus durch die Anlage von rauen Sohlgleiten in den Übergangsbereichen.
Bild 1 (Februar 2012): Blick auf den neu verlegten, etwa 50 m langen Bachabschnitt. Das Gewässerbett ist flach ausgeformt, so dass es bereits bei leicht erhöhten Abflüssen zu einer Ausuferung in die Aue kommt.
Einleitung:
Der nördliche Zulauf vom Bursiekbach neigt zu einer ausgeprägten Sohlerosion. Abschnittsweise verläuft das Fließgewässer bis zu 1,80 m unter Geländeflur. Die extreme Tiefenerosion rührt von Hochwasserereignissen, die in immer kürzer werdenden Abständen ablaufen. Dabei reicht die Abflussamplitude des Baches von trocken bis hin zu einer steil ansteigenden Hochwasserwelle.
Das Einzugsgebiet besteht vorwiegend aus ackerbaulich bewirtschafteten Flächen, die vornehmlich auf den flachwelligen Hängen anstehen. Durch das dichte Gewässernetz vom Bursiekbach wird der Landabfluss schnell abflusswirksam, d.h. das Wasser wird dem Vorfluter bzw. nachfolgendem Bach rasch zugeführt. Nachteilig wirkt sich zudem die Eigenschaft des anstehenden Bodens aus. Der ohnehin sehr erosionsanfällige Lössboden wird insbesondere in den langen, gestreckten Bachabschnitten durch die Kräfte des fließenden Wassers schnell abgetragen. In diesen begradigten Abschnitten ist die Abflussgeschwindigkeit im Bachbett ohnehin schneller. Mit der Zeit tieft sich der Bach immer weiter in das Gelände ein, die Hänge rutschen nach und das Abflussprofil wird zunehmend kompakter. Die Folge ist, dass es bei Hochwasserereignissen nicht mehr zu einer Überschwemmung in der Aue kommt, sondern der Abfluss sich gänzlich in dem Gewässerbett konzentriert. Als Folge fällt auch der Grundwasserspiegel in der Niederung weiter und die angrenzenden Feuchtgebiete werden sukzessive trockener. Die Wechselwirkung zwischen Bach und Aue ist nicht mehr gegeben. Die einmal eingeschlagene negative Entwicklung ist auf natürlichem Wege unter den veränderten Umständen (zunehmende Wetterextreme, Flächenversiegelung etc.) unumkehrbar.
Bild 2 (April 2011): Ab dieser Stelle verläuft der Bach etwa 1,80 m unter Geländeniveau. Die extreme Tiefenerosion setzt sich auf einen rund 40 m langen Bachabschnitt talwärts fort.
Bild 3 (April 2011): Größtenteils fließt der nördliche Zulauf vom Bursiekbach - wie hier auf dem Foto zu sehen - rund 1,20 m unter Geländeflur. Dabei unterbindet das sehr kompakte Gewässerprofil eine Überschwemmung in die Aue.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Ziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die dauerhafte Anhebung der Gewässersohle. Der etwa 40 m lange Abschnitt mit ausgeprägter Tiefenerosion wird komplett neu verlegt. Dabei wird ein geschwungener Bachlauf hergestellt. Das Bachbett wird breit und flach ausgeformt, so dass sich die hydraulischen Kräfte auf der breiten Sohle besser verteilen können. Bei den anderen Abschnitten werden kurze Baumstämme in Gestalt von Sohlschwellen mit einem Abstand von etwa 10 m quer zum Bach eingebaut. Mittig wird eine Scharte ausgesägt, um eine Niedrigwasserrinne zu erhalten. Zwischen den Stämmen werden Faschinen auf der Sohle fixiert, die mitgeführtes Material auskämmen und so zur Sedimentation bringen. Aufgrund der konservierenden Eigenschaft des Wassers wird sich das eingebrachte Material nicht so zeitnah zersetzen. Die Übergangsbereiche zu der bestehenden Bachsohle werden durch eine raue Sohlgleite kompensiert und stabilisiert. Durch die Anhebung der Bachsohle kommt es zukünftig schneller zu einer Ausuferung in die Aue, so dass eigendynamische Entwicklungen hier auch wieder stattfinden können. Zudem kommt es recht schnell zu einer Wiedervernässung der mittlerweile trocken gefallenen Niederung.
Bild 4 (März 2012): Kurze Baumstämme werden quer in den Bachlauf eingebaut. Zwischen den Stämmen werden eng Faschinen (Astbündel) auf der Gewässersohle fixiert.
Bild 5 (März 2012): Insgesamt wurden bei dieser Maßnahme rund 800 Faschinen eingebaut. Man erkennt deutlich, wie der Wasserspiegel im Bach mittlerweile angestiegen ist.
Bild 6 (März 2012): Blick gegen die Fließrichtung auf die Querstämme und die zahlreichen Faschinen.
Bild 7 (April 2012): An dieser Stelle mündet der neu verlegte Bachabschnitt von rechts über eine raue Sohlgleite ein. Links oben fließt der nordwestliche Seitenast vom Bursiekbach. Im Vordergrund erkennt man deutlich, wie rasch das mitgeführte Sediment sich in den Faschinen ablagert. Die Bachsohle ist hier nun rund 0,50 m höher als zuvor.
Bild 8 (April 2012): An dieser Stelle wurde ein neues Bachbett neben dem alten, stark eingetieften ausgekoffert. Der alte Bachlauf (rechts) wurde anschließend bis auf Geländeniveau verfüllt.
Bild 9 (April 2012): Die Bachsohle wurde durch das Einbringen von Querstämmen und Faschinen um durchschnittlich 0,40 m angehoben.
Gemeinde Rödinghausen, Ortsteil Westkilver, westlich der Bruchmühlener Straße
Gewässer:
Bursiekbach, nördlicher Zulauf, Gewässersystem Kilverbach mit der Gewässerkennzahl (GWK) 46654 und Gewässerstationierung 0+100 - 0+500
Anheben der stark eingetieften Gewässersohle innerhalb des Naturschutzgebietes „Kilverbachtal“. Teilverlegung eines kurzen Gewässerabschnittes mit extremer Tiefenerosion. Stabilisierung des höheren Sohlniveaus durch die Anlage von rauen Sohlgleiten in den Übergangsbereichen.
Bild 1 (Februar 2012): Blick auf den neu verlegten, etwa 50 m langen Bachabschnitt. Das Gewässerbett ist flach ausgeformt, so dass es bereits bei leicht erhöhten Abflüssen zu einer Ausuferung in die Aue kommt.
Der nördliche Zulauf vom Bursiekbach neigt zu einer ausgeprägten Sohlerosion. Abschnittsweise verläuft das Fließgewässer bis zu 1,80 m unter Geländeflur. Die extreme Tiefenerosion rührt von Hochwasserereignissen, die in immer kürzer werdenden Abständen ablaufen. Dabei reicht die Abflussamplitude des Baches von trocken bis hin zu einer steil ansteigenden Hochwasserwelle.
Das Einzugsgebiet besteht vorwiegend aus ackerbaulich bewirtschafteten Flächen, die vornehmlich auf den flachwelligen Hängen anstehen. Durch das dichte Gewässernetz vom Bursiekbach wird der Landabfluss schnell abflusswirksam, d.h. das Wasser wird dem Vorfluter bzw. nachfolgendem Bach rasch zugeführt. Nachteilig wirkt sich zudem die Eigenschaft des anstehenden Bodens aus. Der ohnehin sehr erosionsanfällige Lössboden wird insbesondere in den langen, gestreckten Bachabschnitten durch die Kräfte des fließenden Wassers schnell abgetragen. In diesen begradigten Abschnitten ist die Abflussgeschwindigkeit im Bachbett ohnehin schneller. Mit der Zeit tieft sich der Bach immer weiter in das Gelände ein, die Hänge rutschen nach und das Abflussprofil wird zunehmend kompakter. Die Folge ist, dass es bei Hochwasserereignissen nicht mehr zu einer Überschwemmung in der Aue kommt, sondern der Abfluss sich gänzlich in dem Gewässerbett konzentriert. Als Folge fällt auch der Grundwasserspiegel in der Niederung weiter und die angrenzenden Feuchtgebiete werden sukzessive trockener. Die Wechselwirkung zwischen Bach und Aue ist nicht mehr gegeben. Die einmal eingeschlagene negative Entwicklung ist auf natürlichem Wege unter den veränderten Umständen (zunehmende Wetterextreme, Flächenversiegelung etc.) unumkehrbar.
Bild 2 (April 2011): Ab dieser Stelle verläuft der Bach etwa 1,80 m unter Geländeniveau. Die extreme Tiefenerosion setzt sich auf einen rund 40 m langen Bachabschnitt talwärts fort.
Ziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die dauerhafte Anhebung der Gewässersohle. Der etwa 40 m lange Abschnitt mit ausgeprägter Tiefenerosion wird komplett neu verlegt. Dabei wird ein geschwungener Bachlauf hergestellt. Das Bachbett wird breit und flach ausgeformt, so dass sich die hydraulischen Kräfte auf der breiten Sohle besser verteilen können. Bei den anderen Abschnitten werden kurze Baumstämme in Gestalt von Sohlschwellen mit einem Abstand von etwa 10 m quer zum Bach eingebaut. Mittig wird eine Scharte ausgesägt, um eine Niedrigwasserrinne zu erhalten. Zwischen den Stämmen werden Faschinen auf der Sohle fixiert, die mitgeführtes Material auskämmen und so zur Sedimentation bringen. Aufgrund der konservierenden Eigenschaft des Wassers wird sich das eingebrachte Material nicht so zeitnah zersetzen. Die Übergangsbereiche zu der bestehenden Bachsohle werden durch eine raue Sohlgleite kompensiert und stabilisiert. Durch die Anhebung der Bachsohle kommt es zukünftig schneller zu einer Ausuferung in die Aue, so dass eigendynamische Entwicklungen hier auch wieder stattfinden können. Zudem kommt es recht schnell zu einer Wiedervernässung der mittlerweile trocken gefallenen Niederung.
Bild 4 (März 2012): Kurze Baumstämme werden quer in den Bachlauf eingebaut. Zwischen den Stämmen werden eng Faschinen (Astbündel) auf der Gewässersohle fixiert.