Zum Hauptinhalt springen

Maßnahmen

Rödinghausen

Landwehrbach, Zulauf," Vor den Bäumen": Offenlegung, Straßendurchlass, Furt

Kommune:
Gemeinde Rödinghausen, zwischen Oberbauerschafter Straße und „Vor den Bäumen“

Gewässer:
Landwehrbach, Zulauf 13.LAN.24, Gewässersystem Gewinghauser Bach/ Landwehrbach mit der Gewässerkennzahl (GWK) 46676, Gewässerstationierung 0+270 - 0+330

Art der Maßnahme:
Offenlegung des verrohrten Baches, Herstellung eines leicht geschwungenen Gewässerverlaufes, Nutzung eines vorhanden Viehdurchtriebes als neuen Straßendurchlass für die Bachunterquerung und Bau einer Treckerfurt.

November 2008:
Der Bach fließt nach Abschluss der wasserbaulichen Maßnahme wieder oberirdisch durch die Niederung.
 
Einleitung:
Der Zulauf 13.LAN.24 vom Landwehrbach weist im Oberlauf erhebliche Beeinträchtigungen auf. Lediglich auf den ersten etwa 40 m fließt der Bach oberirdisch, ehe er durch ein KG-Rohr (DN 250) gezwängt in einen Schacht eintritt. Innerhalb des Schachtbauwerkes resultiert ein Gefällesprung von etwa 0,30 m. Kurz vor und hinter der Straßenquerung gibt es 2 weitere, kleinere Schächte, die mit der KG-Rohrleitung verbunden sind. Auf der anderen Straßenseite verläuft die Rohrtrasse weitere 20 m, ehe sie in den dann offen geführten Bachlauf einmündet.
Alles in allem verläuft der Bach auf einer Strecke von knapp 60 m unterirdisch. Zusätzlich liegt ein Gefällesprung von etwa 0,30 m vor. Die Längsdurchgängigkeit im Bach ist damit auf der Strecke zwischen Ober- und Mittellauf vollständig unterbunden. Dementsprechend besitzt der Bach in seinem aktuellen Zustand für den Naturhaushalt keine wesentliche Bedeutung bspw. für bachbewohnende Organismen, als auch Tiere, die den Bachlauf als Wegweiser im Biotopverbund nutzen. 

März 2008:
Blick auf das Schachtbauwerk (im Vordergrund), von wo aus der Bach durch ein KG-Rohr gezwängt zum nächsten Schacht links vom ungenutzten Straßendurchlass verläuft.
 

Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Ziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die Offenlegung der verrohrten Bachtrasse. Erfreulicherweise befindet sich ein ehemaliger Viehdurchtrieb in Form einer Betonverrohrung (DN 1.000) in der Straßenböschung, so dass die KG-Rohrleitung überflüssig wird, dennoch im Untergrund verbleibt. Andernfalls wäre die Maßnahme durch den Bau eines neuen Straßendurchlasses (DN 1.000 oder 1.200 oder gar eines Rahmendurchlasses) sehr kostenintensiv geworden. Dem planenden Ingenieur war sofort klar, das die etwa 10 m lange Betonrohrleitung als neuer Straßendurchlass für die Bachunterquerung geeignet erscheint. Hierzu muss zunächst das zu hohe Geländeniveau im Ober- und Unterwasser als auch in der Rohrsohle vertieft werden.

Der zukünftige Verlauf soll südlich bzw. rechts von der verrohrten Trasse an dem obersten Schacht vorbei durch das Betonrohr in der Straßenböschung führen. Auf der anderen Straßenseite sollte eine zukünftige Bachquerung weiterhin für den Pächter des Grünlandes möglich sein. Schließlich soll die vorhandene KG-Rohrleitung als Bachtrasse nicht mehr genutzt werden und sattdessen der Bachlauf mit Ausnahme der Straßenunterquerung offen geführt werden. Geplant ist der Bau einer Treckerfurt, die aus Wasserbausteinen, Schotter und 3 parallel angeordneten Pflockreihen besteht. Gleichzeitig wird über die Furt auch das relativ hohe Gefälle in Form einer integrierten rauen Sohlgleite abgefangen. Weiter Bach abwärts schließt dann der neue Bachabschnitt an dem alten an.

März 2008:
Blick talwärts auf den verrohrten Bachlauf. Der Pächter des Grünlandes hat die Rohrtrasse ab kleinen Schacht auf den ersten etwa 5 m frei gelegt, um mögliche Beschädigungen am Rohr zu lokalisieren.
 
April 2008:
Zunächst wurde die KG-Rohrleitung um etwa 3 m verlängert, um an die Stelle zu gelangen, wo der neue Bachabschnitt in den alten übergeht. Hierzu soll der Bachlauf weiter südlich geführt werden und zudem konnte ein Teil des anfallenden Bodens gleichzeitig eingebaut werden.
 
Mai 2008:
Angesichts der starken Vernässung musste das Auskoffern der Furt nebst Bachbett in Handarbeit erfolgen. Der Boden wurde per Raupenkipper zu einer nahe abgestellten Bodenmulde gefahren und anschließend entsorgt.
 
Mai 2008:
Eine Fachfirma aus dem Bereich der Kanalreinigung hat den ehemaligen Straßendurchlass mit Hilfe einer Wasserstrahldüse gespült.
 
Mai 2008:
Nachdem die zwischenzeitlich aufgehöhte Rohrsohle um bis zu 0,50 m vertieft wurde, konnte der Anschluss an die Treckerfurt gegraben werden.
 
Juni 2008:
Die Furt ist ausgekoffert und der neue Bachabschnitt an den bestehenden Bachlauf hergestellt. Man erkennt deutlich, dass der mittlere Bereich, in dem der Bach zukünftig fließt, für große Wasserbausteine tiefer ausgekoffert wurde.
 
Juni 2008:
Nun wird das neue Bachbett auch oberhalb der Straße ausgekoffert, um den Anschluss an den Oberlauf herzustellen.
 
Juni 2008:
Nach den Erdarbeiten werden Steine und Schotter in die Treckerfurt eingebaut.
 
Juli 2008:
Deutlich ist der Schichtaufbau der Furt zu erkennen. Die 3 Pfahlreihen quer zum Bachlauf dienen als Widerlager.
 
Juli 2008:
Nachdem die Treckerfurt mehrfach mit einer Rüttelplatte verdichtet wurde, fließt der Bach bereits auf den ersten Metern über das Bauwerk.
 
November 2008:
Der neu geschaffene Bachlauf fließt an den beiden Schächten vorbei und mündet in das als Straßendurchlass genutzte Betonrohr.