Kommune:
Stadt Preußisch Oldendorf
Gewässer:
Börninghauser Mühlenbach
Bereich:
Mühlenbach entlang des Sportplatzes
Art der Maßnahme:
Herstellung eines offenen Gewässerlaufes entlang des Sportplatzes und des Parkplatzes im Ortsteil Börninghausen, Anschluss eines verrohrten Nebengewässers.
Durchführung:
August 2014 bis Dezember 2014
Der Börninghauser Mühlenbach verläuft in west-östlicher Richtung durch das Eggetal und durchfließt die Preußisch Oldendorfer Ortsteile Eininghausen und Börninghausen. Unterhalb des Ortsteils Börninghauser Masch mündet er in die Große Aue.
Abb. 1: Luftbild mit Maßnahmenübersicht
(durch Klick auf die Karte erscheint diese in PDF-Qualität)
Im Ortsteil Börninghausen floss der Mühlenbach verrohrt unter dem Sportplatzgelände, dem sich östlich anschließenden Parkplatz und der sich daran anschließenden Privatfläche. Insgesamt erstreckte sich die Verrohrung über eine Strecke von 255 m. Mehrere verrohrte Nebengewässer wurden bzw. werden dem verrohrten Mühlenbach zugeleitet. Die ursprüngliche Planung der Stadt Preußisch Oldendorf, die Verrohrung komplett mit einem offenen Bachlauf zu umgehen konnte leider nicht verwirklicht werden. Der offengelegte Börninghauser Mühlenbach wird deshalb über das Nebengewässer 68 (NG 68) zurück in den verrohrten Mühlenbach unter dem Privatgrundstück geleitet. Da die Verrohrung des Nebengewässers 68 einen kleineren Durchmesser als die Verrohrung des Börninghauser Mühlenbaches aufweist, ist eine zusätzliche Entlastung für den Hochwasserabfluss erforderlich. Zu diesem Zweck wurde eine Flutmulde mit einem Ablauf in die Verrohrung unter dem Parkplatz angelegt.
Oberhalb des Sportplatzgeländes floss der Mühlenbach über eine glatte und steile Betonrampe in die Verrohrung.
Im Rahmen der Sportplatzsanierung wurde für die Gestaltung eines offenen Bachlaufes und eines befahrbaren Unterhaltungsweges ein Geländestreifen am südlichen Rand des Sportplatzgeländes vorgehalten.
Auch entlang des Parkplatzes steht neben der Skaterrampe genügend Platz für den offenen Bachlauf zur Verfügung.
Zunächst wurde das Bachbett entlang des Parkplatzes entsprechend der vorgegebenen Sohlhöhen modelliert.
Die Überfahrt wurde von einem Tiefbauunternehmen gesetzt, hierbei wurde darauf geachtet, dass eine mind. 30 cm mächtige Sedimentschicht auf der Rohrsohle liegt.
Das in die Verrohrung unter dem Sportplatz einmündende Nebengewässer 69 (NG 69) wurde teilweise freigelegt und offen an den offenen Börninghauser Mühlenbach angeschlossen.
Vor dem Einlauf des offengelegten Mühlenbaches in das verrohrte Nebengewässer 68 (NG 68) wurde eine Flutmulde entsprechend der vorgegebenen Höhen ausgekoffert. Die Einlaufschwelle wurde mit Wasserbausteinen stabilisiert. Die Éinlaufschächte in die Verrohrung wurden von einem Tiefbauunternehmen gesetzt und an die Verrohrung angeschlossen.
Die bei dieser Maßnahme anfallenden Bodenmengen wurden im Hintertorbereich des Sportplatzes untergebracht. Die aufgehöhte Fläche wird später im Rahmen des Trainings als Aufwärmfläche genutzt.
Nachdem das offene Bachbett auch entlang des Sportplatzes zumindest grob vorprofiliert war, konnte es an die Gestaltung des Überganges vom offenen Bachlauf oberhalb der Verrohrung in das neue offene Bachbett gehen.
Die massive Mauer am Einlauf in die Verrohrung, die steile Betonrampe und die betonierte Uferböschung oberhalb des Einlaufes wurden zurückgebaut.
Auch die Verrohrung selbst wurde bis zum ersten Schachtbauwerk am westlichen Rand des Sportplatzes zerstört und entnommen. In dieser Bauphase wurde das Wasser des Börninghauser Mühlenbaches über Rohre in das im weiteren Verlauf bereits fertige Bachbett geleitet.
Zeitgleich wurde die Verrohrung zwischen den Schächten am westlichen und am östlichen Rand des Sportplatzes von einem Tiefbauunternehmen verdämmt. Von den Betonmischfahrzeugen bis zum Schacht war eine Strecke von ca. 70 m zu überbrücken, so dass eine entsprechend geeignete Pumpe zum Einsatz kam.
Das sehr steile Gefälle vor dem ehemaligen Einlauf in die Verrohrung wurde mit einer Sohlgleite abgefangen und an die Sohlhöhen im weiteren Verlauf angeglichen. Entlang der Fließstrecke oberhalb des Sportplatzes gibt es viel Platz, so dass tiefliegende Uferbereiche und flache Böschungen modelliert werden konnten.
Das Bachbett entlang des Sportplatzes wurde breit und mit flach abfallender Böschung angelegt. Es wurde eine rein sandige Bachsohle angetroffen, die sich zudem nach stärkeren Regenfällen als sehr erosionsanfällig erwies. Zur Stabilisierung und zur Anreicherung der Bachsohle mit naturnahen Sedimenten und Strukturen wurde Tonmergelschotter in das Bachbett eingebracht.
Der entlang des offengelegten Nebengewässers verlaufende Fußweg oberhalb der Überfahrt wurde mit einer dicht gepflanzten Hainbuchenhecke zum Gewässerentwicklungsstreifen hin abgegrenzt.
Unterhalb der Überfahrt wurden standorttypische Sträucher in lockerem Abstand gepflanzt. Sie stellen eine Pufferzone zur angrenzenden Grünlandnutzung dar.
Kurz vor der Rückleitung des offengelegten Mühlenbaches in das verrohrte Nebengewässer unter dem Privatgrundstück liegt der Überlauf in die Entlastungsmulde. Kann das Wasser nach stärkeren Regenfällen nicht über das kleinere verrohrte Nebengewässer 68 zurück in den verrohrten Mühlenbach unter dem Privatgrundstück geleitet werden, wird die Mulde geflutet und das Wasser fließt über die Ablaufschächte direkt in die Verrohrung des Mühlenbaches ab.
Die umfangreichen Bodenarbeiten wurden Anfang Dezember abgeschlossen. Im Frühjahr 2015 werden die Böschungen und Uferbereiche noch einmal eingesät, so dass sich die Baustelle dann schnell begrünen wird.