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Maßnahmen

Petershagen

Rottbach, Petershagen, Häverner Marsch: Abriss der Brücke

Kommune / Auftraggeber: 
Maßnahme des Kreises Minden-Lübbecke in Petershagen

Gewässer: 
Rottbach, Häverner Marsch (GWK: 475192, Gewässerstationierung 0,000 – 0,055)

Art der Maßnahme:
Abriss der Brücke unter Berücksichtigung des Fledermäusen Vorkommens, Ufer Aufbereitung, Aufweitung und Strukturförderung des Gewässers, Einbau von Totholz und Faschinen.

Umsetzung:
09.09.2025 – 25.09.2025

Einleitung:
Im Bach stand einst eine alte Brücke, die längst ihre Funktion verloren hatte. Der Abschnitt zwischen der Brücke und der Mündung war in keinem guten Zustand: Die Ufer waren mit Natursteinen befestigt, wodurch sich das Wasser seinen Weg nicht mehr frei suchen konnte. Die Strömung verlief unnatürlich, Lebensräume für die Wasserpflanzen und -Tiere gingen verloren.
Mit unserer Maßnahme möchten wir dem Bach wieder mehr Raum geben, damit er seinen natürlichen Lauf zurückgewinnt und sich eine lebendige, vielfältige Gewässerlandschaft entwickeln kann.

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Fotos 1 + 2: Zustand von Brücke, Gewässerstruktur und Uferbereich des Bachs vor dem Rückbau der Brücke.

Ziel und Umsetzung der Maßnahme:

Durch den Rückbau der Brücke, gezielte Aufweitungen des Bachlaufs, die Uferverbesserung sowie die Anlage von Strömungslenkern wird die eigendynamische Entwicklung des Gewässers gezielt gefördert. Da sich der Bach in einem Natur- und Vogelschutzgebiet befindet und die Brücke nur ein paar Meter entfernt im Uferbereich der Weser lag, stellten die Arbeiten für das ausführende Team eine besondere Herausforderung dar. Besonders anspruchsvoll war der Abtransport des Bauschutts: da sich die Bauschuttmulde aus naturschutzrechtlichen Gründen rund 650 Meter vom eigentlichen Maßnahmenbereich entfernt befand, musste das Material mit Radlader über diese Strecke transportiert werden.

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Foto 3 + 4: Arbeitsphase des Brückenabbruchs mit Darstellung der gewonnenen Natursteinmengen.

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Foto 5 + 6: Bauliche Maßnahmen: Rückbau der Brücke, Einbau von Inseln und Strömungslenkern aus Totholzfaschinen, Neugestaltung der Uferbereiche und Entfernung der bestehenden Natursteinbefestigungen.

Im Mündungsbereich zur Weser wurde eine besser strukturierte Wasserrinne hergestellt. Dadurch ist nun die ökologische Durchgängigkeit gewährleistet, sodass Fische und andere aquatische Organismen den Bach problemlos auf- und abwandern können.

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Foto 7 : Neu angelegte, strukturierte Wasserrinne im Mündungsbereich zur Weser.

Die beim Rückbau der Brücke und an den Ufern gewonnen Natursteine wurden vor Ort wiederverwendet. Sie sind so angeordnet, dass sie als neue Lebensräume für Amphibien und andere dort vorkommende Kleintiere dienen. Die Steine wurden etwa 80 cm tief im vorbereiteten Boden eingebracht. Der neue Standort liegt rund 200 Meter von der ehemaligen Brücke entfernt.

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Foto 8 + 9: Natursteine als neuer Lebensraum für Kleinetiere im Bachbereich.

Zum Schutz der lokalen Fledermauspopulation wurden nach dem Brückenabriss neue Fledermauskästen an geeigneten Standorten angebracht. So bleiben den Tieren auch künftig sichere Unterschlupf- und Ruheplätze erhalten.

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Foto 10 + 11: neue Fledermauskästen