Obermehner Mühlenbach, OT Obermehnen, Vierlindenweg: Strukturbeeinträchtigungen, Gewässerprofil, Sohlabstürze
Kommune: Wasserverband Große Aue für die Stadt Lübbecke
Gewässer:
Obermehner Mühlenbach, Gewässerkennzahl (GWK) 47612, Gewässerstationierung 6+400
Bereich:
Ortsteil Obermehnen, unterhalb Vierlindenweg
Art der Maßnahme:
Rückbau von Strukturbeeinträchtigungen, Aufweitung des Gewässerprofils, Abfangen kleinerer Sohlabstürze unterhalb des Vierlindenweg.
Umsetzung:
August / September 2015
Der Obermehner Mühlenbach
Der Quellbereich des Obermehner Mühlenbaches liegt auf Lübbecker Stadtgebiet am Nordhang des Wiehengebirges. Das Gewässerumfeld unterliegt hier zunächst einer forstwirtschaftlichen Nutzung. Im weiteren Verlauf fließt der Obermehner Mühlenbach durch landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie durch die Lübbecker Ortsteile Obermehnen, Untermehnen und Blasheim. Nach einer Fließstrecke von knapp 9 km mündet der Obermehner Mühlenbach nahe dem Preußisch Oldendorfer Ortsteil Hedem in die Große Aue.
Unterhalb des Vierlindenweg im Ortsteil Obermehnen fließt der Bach eingeengt zwischen zwei Wohngrundstücken, z. T. dicht entlang der Gebäude.
Der Bachverlauf war durch baufällige Schuppen, naturferne Ufersicherungen sowie abgelagerte Materialien zusätzlich in seinem Verlauf eingeengt und in seinen Strukturen stark beeinträchtigt.
Die neuen Eigentümer des linksseitig angrenzenden Grundstückes haben dem Vorschlag des Wasserverbandes Große Aue, die Schuppen und die Strukturbeeinträchtigungen im Rahmen des WWE-Projektes zurückzubauen sowie das Gewässerprofil aufzuweiten sofort zugestimmt und den erforderlichen Platz zur Verfügung gestellt. Auch die Eigentümer des rechtsseitig angrenzenden Grundstückes haben den vorgeschlagenen Arbeiten zugestimmt, obwohl hier der Gestaltungsspielraum aufgrund der direkt am Bach stehenden Wohn- und Nebengebäude sehr eingeschränkt war.
Nach dem Rückbau der Schuppen, dem Rückbau naturferner Ufersicherungen, der Rodung einzelner überalterter Holundersträucher und dem Zurücksetzen von zwei Oberflächenwassereinleitungen …
… haben wir viel Platz gewonnen, das Gewässerprofil linksseitig aufzuweiten, und die Böschung abzuflachen.
Entlang des Wohngebäudes und des Carports haben wir die vor Ort freigelegten Natursteine als Böschungsfußsicherung eingebaut. Im weiteren Verlauf wurde das Bachprofil deutlich nach links aufgeweitet und die linksseitige Böschung abgeflacht, auf eine Böschungsfußsicherung konnten wir hier verzichten.
Zwei kleine, aus Bauschuttmaterialien aufgeschichteten Sohlschwellen wurden zurückgebaut, an diesen Stellen wurde die Bachsohle mit kurzen Sohlgleiten stabilisiert.
Zu guter Letzt haben die Mitarbeter des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Herford e. V. die entlang des Nebengebäudes zum Schutz des Mauerwerks lose aufgeschichteten Bauschuttmaterialien abgesammelt …
… und durch in Schotter gesetzte Wasserbausteine ersetzt. Damit konnte eine Quelle ständigen Eintrags von Bauschuttmaterialien in den Obermehner Mühlenbach abgestellt werden.
Ansonsten wurde die rechtsseitige Böschung belassen wie sie von den Grundstückseigentümern hergestellt wurde. Eine fachgerechte Erneuerung der rechtsseitigen Böschungssicherung wäre sehr aufwendig. Der Schutz des Wohngebäudes und nicht die Entwicklung des Baches stünde im Vordergrund. Hier konnte das WWE-Projekt nicht tätig werden.
Durch die Aufweitungen und den Rückbau naturferner Ufersicherungen und Strukturbeeinträchtigungen konnten die Sohl- und Uferstrukturen des Obermehner Mühlenbaches unterhalb des Vierlindenweges deutlich aufgewertet werden.
Für das Jahr 2016 sind weitere Maßnahmen am Obermehner Mühlenbach geplant.