Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach, Ulenburg: Optimierung der Sohlgleite
Eine Maßnahme des Kreises Herford auf dem Gebiet der Stadt Löhne, Ortsteil Ulenburg, nördlich des Schlosses
Gewässer:
Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach, GWK 468
Art der Maßnahme:
Optimierung der Sohlgleite nahe dem Schloss Ulenburg. Siehe auch Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach, Ulenburg: Umbau der Wehranlage.
Umsetzung:
September / Oktober 2016
Seit Fertigstellung der Sohlgleite im Sommer 2009 ist es zu Umlagerungen in der Steinschüttung und zu stellenweise hohen Auflandungen mit Pflanzenaufwuchs gekommen.
Insbesondere im oberen sehr breit angelegten Teil der Sohlgleite hatten sich in der Steinschüttung mehrere parallele Fließrinnen ausgebildet. Der Wasserabfluss konzentrierte sich deshalb nicht mehr wie vorgesehen in einer Niedrigwasserrinne sondern verteilte sich auf mehrere Rinnen. Die Durchgängigkeit war für verschiedene Fischarten nicht mehr gegeben, weil sie aufgrund der Aufteilung des Wasserabflusses auf mehrere Rinnen häufig keine ausreichenden Wassertiefen mehr vorfanden.
Ohne Gegenmaßnahmen waren zudem weitere Umlagerungen in der Steinschüttung zu befürchten.
Ziel der Maßnahme war es, wieder eine Niedrigwasserrinne herauszuarbeiten, die Fischen auch bei geringen Wasserabflüssen den Aufstieg ermöglicht. Gleichzeitig sollte die seinerzeit aufgebrachte Steinschüttung so stabilisiert werden, dass die Ausbildung paralleler Niedrigwasserrinnen künftig unterbleibt.
Ein Bauunternehmen hat mit einem großen Kettenbagger die Auflandungen von der Steinschüttung abgetragen. Es stellte sich schnell heraus, dass einfache Reparaturarbeiten in der vorhandenen Steinschüttung nicht möglich sein würden.
Deshalb wurde entschieden, die seinerzeit aufgebrachte Steinschüttung im oberen breiten Teil der Sohlgleite komplett aufzunehmen. Da der große Bagger noch vor Ort war, war diese Arbeit schnell erledigt.
Der Neuaufbau des Deckwerkes der Sohlgleite brauchte mehr Zeit! Die Steine wurden einzeln von Hand überwiegend hochkant gesetzt, um einen stabilen Verbund innerhalb der Steinpackung zu erhalten.
Für den Transport von Schotter und Wasserbausteinen an den Ort des Einbaus hatten die Kollegen der Maßarbeit einen kleinen wendigen Radlader und einen kleinen Bagger im Einsatz.
Die Modellierung der Niedrigwasserrinne mit integriertem Ruhekolk ist sehr gut gelungen.
Von der Niedrigwasserrinne ausgehend, steigt es zu den Uferböschungen entsprechend der seinerzeitigen Planungsvorgaben leicht an…
… so dass je nach Höhe des jeweiligen Wasserabflusses ein mehr oder weniger breiter Teil der Sohlgleite überflossen wird.
Die Überarbeitung der Sohlgleite stellte eine außergewöhnliche Herausforderung für uns dar, die wir nur annehmen konnten, weil wir im Projekt im Laufe der Jahre umfangreiche Erfahrungen im Bau von Sohlgleiten gesammelt haben. Insgesamt haben die Kollegen der Maßarbeit Steine auf einer Fläche von ca. 500 qm von Hand gesetzt! Neben den von der Sohlgleite aufgenommenen Steine haben sie weitere knapp 90 Tonnen Wasserbausteine und 130 Tonnen Schotter eingebaut. Eine Arbeit, die für eine Baufirma nicht leistbar gewesen wäre, weil dort die Zeit für solche aufwendigen Handarbeiten fehlt.
Die Entwicklung der Sohlgleite wird beobachtet und bei Bedarf lenkend eingegriffen.
Es gibt Überlegungen, auch den bis jetzt noch nicht überarbeiteten unteren Teil der Sohlgleite in ähnlicher Weise zu optimieren.