Kommune:
Löhne, Gohfeld
Gewässer:
Sudbach im Bereich zwischen im Depenbrock und Löhner Straße
Art der Maßnahme:
Rückbau naturferner Ufersicherungen, stellenweise Herstellung naturnaher Ufersicherungen, Entnahme standortfremder Gehölze, Aufweitung des Bachprofils und Abflachen der Böschungen, Entwicklung eines standortgerechten Gehölzbestandes.
Zwischen im „Depenbrock“ und „Löhner Straße“ fließt der Sudbach im Ortsteil Gohfeld durch einige Privatgärten. Durch die in der Vergangenheit unfachgemäß hergestellten naturfernen Ufersicherungen wurden die Sohl- und Uferstrukturen des Baches stark beeinträchtigt und das Abflussprofil deutlich eingeengt.
Nachdem wir im Jahre 2010 den Sudbach unterhalb der Löhner Straße deutlich aufgeweitet und die Entwicklung naturnäherer Uferbereiche initiiert haben, konnten wir Anfang 2011 den Bachabschnitt unmittelbar oberhalb der Löhner Straße bearbeiten.
Übersichtskarte zu den Maßnahmen am Sudbach
(durch Klick auf die Karte erscheint diese in besserer Qualität):
Sudbach zwischen „Löhner Straße“ und „Im Depenbrock“. Aufweitung und ökologische Aufwertung im nördlichen Teilabschnitt.
Direkt oberhalb der Löhner Straße waren sich beide Anlieger einig und stimmten einer naturnahen Umgestaltung des Sudbaches entlang ihrer Grundstücke zu. Für die geplante Gewässeraufweitung, Böschungsabflachung und Gehölzpflanzungen stellten sie, soweit die angrenzenden Gebäude es erlaubten, die benötigten Flächen zu Verfügung.
Ein Blick von der Löhner Straße Bach aufwärts: das Bachbett war sehr schmal. Die Böschung links im Bild war mit Bauschutt und Steinen befestigt, bei der auf der Böschungsoberkante stehenden Thujahecke handelt es sich um eine standortfremde Gehölzart, die in keinster Weise geeignet ist, eine Bachböschung zu sichern.
Wie dieses Bild zeigt, war die Thujahecke hinter einer 3-fach aufeinandergestapelten Reihe von Betonpflanzkübeln gepflanzt.
Weiter Bach aufwärts stehen zwei Garagengebäude leicht versetzt dicht an der Böschungskante. Das Bachbett war stark eingeengt, die Ufer massiv mit Bauschutt und Steinen gesichert. Der schmale Streifen zwischen dem Garagengebäude links und dem Bachbett wurde als Lagerplatz für verschiedene Materialien genutzt.
Die Böschung direkt am Garagengebäude wird von der Wurzel einer Esche gut stabilisiert.
An dieser Stelle konnten wir das Bachprofil nach links aufweiten. Mit Einverständnis der Grundstückseigentümerin haben wir die massive Steinpackung entlang des Böschungsfußes und einzelne Gehölze samt Wurzelstöcken entnommen, das Bachprofil in die Fläche hinein aufgeweitet und die Böschung abgeflacht.
Für die Gestaltung der Böschung insbesondere entlang und oberhalb des Garagengebäudes war Fingerspitzengefühl gefragt: Der Bauschutt zwischen den Wurzelsträngen wurde soweit möglich von den Projektmitarbeitern abgeräumt. Die zuvor zwischen Garagengebäude und Bach gelagerten Materialien hat der Anlieger selbst abgeräumt, teilweise entsorgt und teilweise an anderer Stelle gelagert.
Mit dem Faschinenstrang zur Sicherung des Böschungsfußes entlang und oberhalb des Garagengebäudes haben wir an der auslaufenden Eschenwurzel angesetzt.
Die zuvor sehr steile Böschung Bach aufwärts des Garagengebäudes haben wir deutlich abgesenkt, abgeflacht und treppenartig mit Faschinen gesichert. Für die langfristige Böschungssicherung haben wir die Faschinen auch entlang des Garagengebäudes mit Erlen hinterpflanzt.
Auch die massive und sehr hohe Ufersicherung entlang des gegenüberliegenden Ufers etwas weiter Bach aufwärts konnten wir zurückbauen und die Böschung deutlich abflachen.
Für die Sicherung des Böschungsfußes an dieser Stelle nahe am Geräteschuppen haben wir die in der alten Ufersicherung verbauten flachen Natursteine verwendet. Aufgrund der schon fortgeschrittenen Jahreszeit wurde die Bepflanzung der Böschung mit heimischen Sträuchern auf den Herbst verschoben.
Auf der anderen Uferseite konnten wir an dieser Stelle nicht mehr arbeiten, weil keine Zustimmung des Anliegers vorlag.
Nach unten hin bis zur „Löhner Straße konnten wir das Bachbett deutlich aufweiten. An einer Stelle waren Bachsohle und Böschung ohne nachvollziehbaren Grund massiv mit in Beton gesetzten flachen Natursteinen befestigt, eine unnötige Beeinträchtigung der Durchgängigkeit des Gewässers für Fische und andere Gewässerorganismen.
Nach Rückbau dieses Querbauwerkes konnten wir die Aufweitung nach unten hin fortführen und auch die Sohlstrukturen an dieser Stelle deutlich aufwerten.
Zur Sicherung des Anliegergrundstückes haben wir den Böschungsfuß mit Faschinen gesichert und mit Erlen hinterpflanzt. Im Herbst ist noch eine Bepflanzung mit heimischen Sträuchern entlang der Böschung vorgesehen.