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  • Maßnahmen

Löhne

Sudbach, Gohfeld, alte Brückenstraße: Aufweitung und Verlagerung des Bachlaufes

Kommune:
Löhne, Gohfeld

Gewässer:
Sudbach unterhalb der Löhner Straße in Richtung Autobahn, entlang der  „alten Brückenstraße“

Art der Maßnahme:
Rückbau der „alten Brückenstraße“, Aufweitung und Verlagerung des Bachlaufes Richtung Nord-Westen in die städtische Fläche, Entwicklung beidseitiger Gewässerrandstreifen.


Übersichtskarte zu den Maßnahmen am Sudbach
(durch Klick auf die Karte erscheint diese in besserer Qualität)

Der Sudbach in Löhne verlief unterhalb der Löhner Straße entlang der alten Brückenstraße, die seit dem Bau der neuen Brückenstraße nicht mehr genutzt wurde. Die Straße endete nach ca. 130 m als Sackgasse vor der Autobahn A30. Die Fläche befindet sich nach wie vor im Eigentum der Stadt Löhne.
 
Hier im Unterlauf, am nördlichen Rand des Ortskerns Gohfeld, fließen nach stärkeren Regenfällen große Wassermengen ab.

Wie dieser bereits unterspülte und abgesackte Gartenzaun zeigt, wirkte die Erosion stark auf das rechtsseitige Ufer. Die in und an der linksseitigen Böschung wurzelnden Gehölze verhinderten eine Aufweitung des Sudbaches in die linksseitig angrenzende Fläche. Außerdem war das linksseitige Ufer zum Schutz einer Wasserleitung, die direkt in der Böschung verlief, stellenweise massiv gesichert.
 
Es war eine Frage der Zeit, bis die Eigentümer bzw. Bewirtschafter der rechtsseitig angrenzenden Flächen die Ufer zum Schutz ihrer Grundstücke massiv befestigen würden. Die Stadt Löhne beschloss deshalb, die alte Brückenstraße zurückzubauen und die so gewonnene Fläche für eine Aufweitung und naturnähere Gestaltung des Sudbaches zu nutzen.

Im ersten Schritt mussten die störende Wasserleitung in möglichst großem Abstand zum Bach neu verlegt, und die entlang der linksseitigen Böschung stehenden Gehölze gefällt werden.
 
Dann ging es an den Rückbau des Straßenkörpers: der Straßenbelag wurde abgetragen und über Mulden entsorgt.
 
Mehrere LKW Boden mussten abgefahren werden, um genügende Raum für eine großzügige Gestaltung des neuen Gewässerprofils zu gewinnen.
 
Das Bachbett wurde deutlich von der Ackerfläche und dem Anliegergrundstück in die durch den Straßenrückbau gewonnene städtische Fläche hinein abgerückt.

Das Bachbett wurde großzügig aufgeweitet und mit einer flach ansteigenden Böschung gestaltet. Beidseitig der eigentlichen Bachsohle wurden tief liegende Uferbereiche modelliert, die bei hohen Wasserständen überflossen werden, bei mittleren und niedrigen Wasserständen trocken fallen. In der Bildmitte sind noch die Stümpfe der ehemals zwischen Straßenkörper und Bachbett stehenden Pappeln zu sehen, sie verbleiben als Strukturelemente im Bachbett.
 
Knapp drei Monate nach Abschluss der Bodenarbeiten haben der erste Hochwasserabfluss Ende August 2010 und die einsetzende natürliche Begrünung dem Bachbett das „gebaute, gestaltete Aussehen“ genommen.

Obwohl wir eine Zufahrtsmöglichkeit zu einer Baumschulfläche direkt vor der Autobahn belassen mussten, haben wir viel Platz für den Sudbach gewonnen. Nach der Bepflanzung der Böschungen mit typischen Ufergehölzen wird dieser Gewässerabschnitt der natürlichen Entwicklung überlassen. Man darf gespannt sein, wie sich dieser Gewässerabschnitt unterhalb der Ortslage Gohfeld in einigen Jahren präsentieren wird.
 
Schon zwei Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten ist eine eigendynamische, naturnahe Entwicklung in diesem Gewässerabschnitt zu beobachten:

sudbach-alte-brueckenstrasse-8Die angepflanzten Ufergehölze haben sich sehr gut entwickelt. Im Rahmen der natürlichen Sukzession haben sich entlang der tiefliegenden Uferbereiche typische Uferstauden angesiedelt. An dem niederliegenden Bewuchs ist zu erkennen, dass diese tiefliegenden Uferbereiche kürzlich nach starken Regenfällen überströmt wurden.
 
sudbach-alte-brueckenstrasse-9Auch die Bachsohle entwickelt sich sehr naturnah: Es gibt einen munteren Wechsel von schmalen und breiten Bachabschnitten, stellenweise haben sich sogar kleine mit Uferstauden bewachsene Inseln entwickelt. Das Strömungsbild zeigt sich vielfältig. Die steinigen Sedimente bieten den kleinen Gewässerorganismen gute Siedlungsmöglichkeiten.