Else, NSG Elseaue, Finkenbusch: Wiederherstellung eines Altarmes
Kommune:
Kirchlengern, Durchführung der Maßnahme über den Kreis Herford
Gewässer:
Else oberhalb der Lübbecker Straße im Bereich Finkenbusch NSG-Elseaue
Art der Maßnahme:
Wiederherstellung einer Elseschlinge, Aufwertung der Aue und Entwicklung der schützenswürdigen Biotope
Einleitung:
Die Else floss früher zwischen Ahle und der Mündung in die Werre in großen Bogen (Mäander) durch ihre flache Aue. Mehrere Eingriffsphasen haben zu dem heutigen Bild geführt, welches einen überwiegend geradlinigen Verlauf aufweist. In Kirchlengern führte die Deutsche Bahn zusammen mit dem EMR Anfang 1900 den letzten großen Eingriff durch. Dabei wurde auch ein Bogen der Else oberhalb der Lübbecker Straße abgeschnitten.
In den anschließenden Jahrzenten verlandete dieser Altarm immer mehr. Während der westliche Bereich (Abb. 1 dunkelblau) durch Anlieger, Angler und dem Werre-Wasserverband immer wieder entschlammt wurde, verlandete der süd-östliche Bereich (Abb. 1 hellblau) völlig. Dort stellte sich stellenweise eine Sumpfvegetation ein, die auch seltenen Arten Lebensraum bot (z. B. der Braunwurz Scrophularia umbrosa). Dominiert wurde der Bereich aber von weitverbreiteten Arten wie Rohrglanzgras, Brenneseln etc. Teile dieses „Altarmes“ gehörten schon dem Kreis Herford und liegen im NSG-Elseaue, andere Bereiche (zur Straße) konnte der Kreis erwerben.
Da die bestehende Situation den Kreis Herford nicht zufriedenstellte, wurde überlegt, ob eine Wiederherstellung des Altarmes im Gesamtplan für das Naturschutzgebiet nicht die sinnvollere Lösung sein könnte. Vorplanungen bestätigten die Sinnhaftigkeit und die Machbarkeit dieser Maßnahme. Allerdings wurde entschieden, dass Aufgrund des hohen finanziellen Engagements für diese Maßnahme, eine externe Förderung bei der Bezirksregierung Detmold beantragt werden solle. Diese wurde auch erteilt und die Maßnahme anschließend öffentlich ausgeschrieben.
Eine in der Gewässerunterhaltung regional tätige Baufirma bekam den Zuschlag zur Umsetzung einer ebenfalls externen Planung. Eine Vorgabe der Ausschreibung war, dass bis zum 31.12.2010 die Arbeiten abgeschlossen werden. Dies hielt die Baufirma leider nicht ein.
Eine Anfrage des Kreises an die Bezirksregierung Detmold, ob das WWE-Projekt außerhalb der ausgeschriebenen Arbeiten tätig werden dürfte, wurde positiv beschieden. So waren wir doch mit von der Partie und konnten gerade bei den hunderten von Kleinigkeiten bei der Wiederherstellung des Baufeldes und den ökologischen Aufwertungen den Kreis unterstützen.
Zu Beginn der Maßnahme mussten Bäume gefällt und ein Stacheldrahtzaun zurückgebaut werden.
Die Baufirma fing Anfang November mit ihren Arbeiten an. Allerdings brachte der frühe, starke Winter die Arbeiten ins stocken, sodass am Altarm erst im Februar 2011 weitergearbeitet wurde.
Initialpflanzungen in dem Flachwasserbereich (26.05.2011).
Schwalben sammeln auf den offenen Sandböden Material zum Nestbau.
(Foto 22.08.2011)