Tengerner Bach, Klein-Huchzen: Bachaufweitung mit neuen Strömungslenkern
Kommune:
Gemeinde Hüllhorst
Gewässer:
Tengerner Bach, unterhalb der Straße „Klein-Huchzen“
Art der Maßnahme:
Wechselseitige Aufweitung des Querprofils, Einbringen von ortstypischen Sohlsedimenten (Tonmergelschotter), Einbau von Strömungslenkern und Strukturelementen (Totholz)
Umsetzung:Ende Juli bis Anfang August, Restarbeiten Ende August
Unterhalb der Straße „Klein-Huchzen“ fließt der Tengerner Bach bis zu seiner Einmündung in den Rehmerloh Mennighüffer Mühlenbach durch Grünlandflächen. Der Bach verläuft auf diesen ca. 320 m geradlinig und ist tief eingeschnitten. Die Böschungen steigen beidseitig steil an. Das Strömungsbild stellt sich sehr monoton dar, das Sohlsubstrat ist schlammig. Gröberes Geschiebe oder Strukturelementen z. B. in Form von Natursteinen, Schotter oder Totholz sind nicht zu finden.
Der Bach bildet hier auf weiten Strecken die Grenze zwischen der Gemeinde Hüllhorst und der Stadt Löhne und damit auch zwischen den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford. Auf Hüllhorster Seite wurde im Rahmen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung ein 5 m breiter Entwicklungsstreifen für eine naturnähere Entwicklung des Tengerner Baches zur Verfügung gestellt. Auf Löhner Seite hat der Kreis Herford einen Gestattungsvertrag mit dem Flächeneigentümer geschlossen, damit wurde ein 6 m breiter Entwicklungsstreifen für den Tengerner Bach bereitgestellt.
Ziel der Maßnahmen ist es, den geraden und gleichförmigen Gewässerverlauf aufzulockern, die Gewässerstrukturen aufzuwerten und eine eigendynamische naturnahe Entwicklung des Tengerner Baches anzustoßen.
Mitarbeiter der Maßarbeit haben den Tengerner Bach mit Unterstützung eines Baggers wechselseitig deutlich aufgeweitet. Der anfallende Boden wurde zur Abfuhr bereitgelegt und konnte ortsnah verwendet werden.
Von der Hüllhorster Seite münden Dränagen in den Tengerner Bach, diese mussten an den neuen Uferverlauf angepasst werden.
Hier warten „Totholzelemente“ in Form von Wurzelstubben und Astbündeln darauf, als Strömungslenker und Strukturelemente eingebaut zu werden. Auch alte Eichenspaltpfähle, die als Weidezaunpfähle ausgedient hatten, wurden verwendet.
Parallel zum Einbau der Totholzelemente wurde Tonmergelschotter als naturraumtypisches Sohlsubstrat auf die Bachsohle aufgebracht.
So kam es sofort zu einer Differenzierung der Sohl- und Uferstrukturen. Sehr schnell bildeten sich verschiedene Strömungsbilder aus.
Die ausgeführten Arbeiten sollen eine weitere naturnahe und eigendynamische Entwicklung des Tengerner Baches unterhalb der Straße „Klein Huchzen“ anstoßen.
Der eingebrachte Tonmergelschotter kann und soll sich umlagern. An den eingebauten Strukturelementen kann es zu Verklausungen von Totholz und damit zu einer weiteren naturnahen Strukturierung des Gewässerverlaufs kommen.
Innerhalb des Entwicklungskorridors sollen Uferabbrüche hingenommen und damit eine eigendynamische Entwicklung zugelassen werden. Das Aufkommen von Ufergehölzen soll aufgrund der angrenzenden Grünlandnutzung nur eingeschränkt zugelassen werden. Ein zu dicht aufkommender Erlenaufwuchs wird frühzeitig in Abstimmung mit dem Nutzer der angrenzenden Flächen ausgelichtet.