Schnathorster Bach, Tengern: naturnähere Gestaltung von Gewässerprofil, Uferböschung und Gewässerumfeld
Kommune:
Gemeinde Hüllhorst, Ortsteil Tengern
Gewässer:
Schnathorster Bach
Maßnahme:
Aufweitung des Gewässerprofils, Rückbau von Strukturbeeinträchtigungen, naturnähere Gestaltung der Uferböschung und des direkten Gewässerumfeldes
Umsetzung:
Mitte April bis Anfang Juni 2018
(siehe auch den aktuellen Beitrag auf dieser Seite und den Pressebericht zu dieser Maßnahme)
Mitten im Ortsteil Tengern konnte die Gemeinde Hüllhorst ein direkt am Schnathorster Bach liegendes Grundstück erwerben. Aus diesem Grundstück wurde ein bis zu 10 m breiter Geländestreifen für eine Aufweitung und naturnähere Gestaltung und langfristige naturnähere Entwicklung des Schnathorster Baches genutzt.
Es handelte sich um ein bebautes Grundstück.
Das Bachbett war stark eingeengt. Die Uferböschung stellte sich sehr steil dar und war mit Bauschutt und anderen Materialien befestigt. Direkt an der steilen Böschung standen eine Lebensbaumhecke …
… und im weiteren Verlauf das Garagengebäude. Es stand kein Raum für eine naturnahe Entwicklung zu Verfügung.
Nach dem Roden der Hecke und dem Abriss des Garagengebäudes stand der Aufweitung und naturnäheren Gestaltung des Gewässerprofils nichts mehr im Wege.
Dort wo Thujahecke und Garagengebäude standen, wurde das Gewässerprofil bis auf Sohlniveau deutlich aufgeweitet. Außerdem wurden eine tief liegende Uferzone und eine flach in das erworbene Grundstück hinein ansteigende Böschung modelliert. Der anfallende Boden wurde abgefahren.
Zur Anreicherung der Gewässerstrukturen wurden entlang der Niedrigwasserlinie wechselseitig Totholzelemente auf der Bachsohle fixiert.
Das einmündende Betonrohr wurde um zwei Elemente von jeweils zwei Metern Länge gekürzt …
… und in die aufgeweitete Böschung eingebunden.
Es erfolgt jetzt noch der Abriss des ehemaligen Wohngebäudes, bevor der Uferstreifen eingesät und locker mit standortgerechten Gehölzen bepflanzt wird.
Innerhalb des deutlich aufgeweiteten Gewässerprofils ist Raum für die Entwicklung naturnaher Sohl- und Uferstrukturen z. B. in Form von Pflanzenpolstern, Schotterbänken oder Kolken vorhanden. Das Bild zeigt den Schnathorster Bach bei extremem Niedrigwasser.
Man sieht: schon innerhalb der gut 4 Monate nach Abschluss der Arbeiten hat sich eine leicht geschwungene Niedrigwasserrinne ausgebildet. Nach stärkeren Regenfällen kann sich der Wasserabfluss in die Breite über die abgesenkten Uferbereiche ausdehnen. Eine breite möglichst naturnah strukturierte Gewässersohle bietet den Gewässerorganismen sowohl bei geringen, als auch bei mittleren als auch bei erhöhten Wasserabflüssen gute Aufenthaltsmöglichkeiten und Lebensbedingungen.