Unterlübber Mühlenbach, OT Unterlübbe, Klausterhof: Gewässerverlegung
Kommune:
Hille, Ortsteil Unterlübbe
Gewässer:
Unterlübber Mühlenbach
Bereich:
Straße „Klausterhof“
Art der Maßnahme:
Grunderwerb, Gewässerverlegung und ökologische Gestaltung
Durchführung:
Juni/Juli 2011
Erläuterung zur Situation vor dem Umbau
Der Gewässerabschnitt verläuft geradlinig, unmittelbar entlang einer Wohnbebauung mit einer Sohlbreite von etwa 1, 60 m. Ein Uferrandstreifen auf der Gartenseite ist quasi nicht vorhanden. Die Böschung im Bereich des Wohnhauses besteht aus einer nicht standortgerechten Bepflanzung, wie z. B Zwergkiefern und Obstgehölzen. Einige Böschungsbereiche sind bereits abgerutscht, andere Abschnitte wurden mit unterschiedlichen Baumaterialien gesichert, um Schäden bei höheren Wasserständen so gering wie möglich zu halten.
Der gegenüberliegende Uferstreifen gehört zu einer Weidefläche, die sich im Privateigentum befindet. Die Uferlinie ist weitgehend gehölzfrei, außer zwei alten Kopfweiden und einigen alten Obstbäumen auf der Weidefläche.
Anhand der Fotos werden die Defizite deutlich, die eine naturnahe Gewässerentwicklung in eingeschränktem Umfang nur auf einer Uferseite ermöglichen. Auf der anderen Uferseite besteht überhaupt kein Entwicklungsraum. Die Geradlinigkeit und eine relativ konstante Sohlbreite weichen vom Leitbild dieses Gewässers gänzlich ab. Es fehlen standortgerechte Gehölze der Aue, wie beispielsweise Schwarzerle (Alnus glutinosa), Hartriege (Cornus sanguinea), Traubenkirsche (Prunus padus) oder die Stieleiche (Quercus robur).
Von der Planung zur Umsetzung einer naturnahen Umgestaltung
Im Rahmen einer geplanten Wohnbebauung auf der angrenzenden Weidefläche, entlang der Straße „Klausterhof“, konnte die Gemeinde Hille einen 10,00 m breiten Uferrandstreifen erwerben. Der Wasserverband Weserniederung als Gewässerunterhaltungspflichtiger, nutzte diese Gelegenheit als Chance, dem Gewässer mehr Raum für eine naturnahe Entwicklung zu ermöglichen und mittelfristig die Gewässerunterhaltung auf ein notwendiges Minimum zu begrenzen.
Durch das Abrücken der jetzigen Trassenführung in Richtung Wiesenfläche, dem Anlegen von Mäandern mit unterschiedlichen Sohlbreiten (bis zu etwa 3,00 m) sowie unregelmäßigen Uferlinien, soll das Gewässer einen naturnahen Charakter entwickeln können. Bei Starkregenereignissen wird das Wasser insgesamt gebremst abfließen und einen Teil der Aue als natürlichen Retentionsraumes nutzen können.
Die neue Gewässertrasse wird mit großen Maschinen zunächst grob ausgehoben.
Eine einfache Methode mit großer Wirkung, um die Gewässerstruktur zu verbessern.
Im November 2011
7 Monate nach Umgestaltung im Januar 2012.
Gewässer brauchen Platz!