Düsedieksbach, NSG Füllenbruch: Renaturierung
Kommune:
Stadt Herford/ Gemeinde Hiddenhausen
Durchführung durch den Kreis Herford
Gewässer:
Düsedieksbach, NSG-Füllenbruch
Vorbemerkung:Der Düsedieksbach durchfließt zwischen Oetinghausen und Sundern eine flache Niederung. Die Flächen stellen sind als feuchtes Grünland oder als Röhricht-Seggenflächen dar. Aufgrund der Flora ist die Niederungsfläche als NSG-Füllenbruch ausgewiesen.

Die Bemühungen früherer Generationen die Flächen landwirtschaftlich nutzbar zu machen haben dazu geführt, dass der Bach selbst tief eingeschnitten und sehr gradlinig verläuft. Wechselwirkungen zwischen Gewässer und der Aue sind somit nur noch sehr beschränkt möglich.
Art der Maßnahmen: Da sich große Bereich des NSG-Füllenbruch im Besitz der Öffentlichen-Hand befinden sind umfangreiche Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung am Düsedieksbach begonnen worden.
Im Einzelnen sind dies:
- Aufweiten des Profils
- Förderung der Eigendynamik
- Aufhöhung der Sohle
- Ersetzen von Durchlassen, die den Vorgaben des Landes NRW zum naturnahen Gewässerausbau nicht entsprechen
- Schaffung von Flutmulden und Blänken
- Entfernen von Strukturbeeinträchtigungen
Ziel:
Das Ziel aller dieser Maßnahmen ist die deutliche Intensivierung der Wechselwirkung zwischen dem Düsedieksbach und seiner Aue. Die Rückhaltung von Wasser in der Fläche ist dabei erwünscht.
Insgesamt handelt es sich um eine Gewässerstrecke von 1,8 km, die durch Nebenläufe und den Bau von Blänken noch zusätzlich ergänzt werden. Aufgrund dieser sehr umfangreichen Maßnahme ist diese aufgeteilt in 3 Bauabschnitte.

Die Planung der Maßnahmen am Düsedieksbach sind in einer
größeren Karte im Detail zu betrachten.
Bauabschnitt I 2006 
Der erste Bauabschnitt beginnt am Bünder Fußweg und endet auf Höhe des Sportplatzes Sundern.
In diesem Bereich geht es hauptsächlich um Aufweitungen auf den Flächen der Öffentlichen-Hand.

Um Schäden zu minimieren wurde das Abgraben mit einem 3,5 t Bagger des Trägers MAßARBEIT e. V. durchgeführt.

Der anfallende Boden (1500 m³) wurde durch eine Fremdfirma entsorgt.
Das Verlegen von Fahrplanken sollte einer Verdichtung des Bodens vorbeugen.

Nach dem Abtransport stellte sich die Fläche folgendermaßen dar.

Durch die flache Böschung auf der einen Seite (andere Seite ist noch Privatbesitz) hat der Bach nun die Möglichkeit sich weiter auszudehnen.

Um die Sohlerhöhung und die eigendynamische Entwicklung zu fördern wurden Strömungslenker eingebaut
Insgesamt sollen durch die Maßnahmen die Sohle um ca. 15 cm erhöht und der Gewässerverlauf deutlich weniger geradlinig verlaufen.
Bauabschnitt II 2006
Beginn des Abschnittes auf der Höhe des Sportplatzes Sundern (1600), Ende bei einem Feldweg bei 2360 (siehe Maßnahmenkart oben)
Arbeiten:
- 1) Aufweiten des Baches, durchgehend einseitig, stellenweise auch beidseitig.
- 2) Einbau von Strömungslenkern zur Erhöhung der Bachsohle und Verlängerung der Fließstrecke.
- 3) Ersetzen von 2 Durchlässen, die aus biologischen Gründen nicht ausreichend sind.
1) Aufweitung des Baches und entfernen von ca. 2200 m³ Boden durch eine Fremdfirma.

Bereich direkt unterhalb der Straße "Am Vogelholz" nach der Mahd des Schilfes

Bereich direkt unterhalb der Straße "Am Vogelholz" nach der Mahd des Schilfes bei Beginn des Abgrabens am 24.07.2006 um 7.30 Uhr

Bereich direkt unterhalb der Straße "Am Vogelholz" nach der einseitigen Uferabflachung am 24.07.2006 um 18.30 Uhr
2) Einbau von Strömungslenkern zur Erhöhung der Bachsohle und Verlängerung der Fließstrecke.

Bereich unterhalb Sportplatz Sundern. Bau von Strömungslenkern

Bereich 200 m unterhalb der Straße "Am Vogelholz" erstellen der Strömungslenker am 16.08.2006

Detail der Arbeiten an den Strömungslenkern 16.08.2006
3) Ersetzen von 2 Durchlässen, die aus biologischen Gründen nicht ausreichend sind.

alter Durchlass an der Straße "Am Vogelholz". Betonrohr mit 100 cm Durchmesser

Die neuen Durchlässe für die Straße "Am Vogelholz"

Einbau der Durchlässe "Am Vogelholz"

Stand 11.09.2006