Darmühlenbach, südl. Im Krümpel: Furt statt Verrohrung
Kommune:
Stadt Bünde, südlich der Straße „Im Krümpel“
Gewässer:
Darmühlenbach, nordöstlicher Zulauf, Gewässerkennzahl (GWK) 466.72 und Gewässerstationierung 0+742 – 0+750
Art der Maßnahme:
Wiederherstellung der ökologischen Längsdurchgängigkeit durch Rückbau einer verrohrten Überfahrt und stattdessen Herstellung einer Furt. Die neue Bachquerung wird insbesondere von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt.
Umsetzung:
22.03.2017 – 24.05.2017
Bild 1 (April 2017): Blick in Richtung Süden auf die fertig gestellte Furt. Nach Westen (rechts) schließt sich eine Feuchtwiese an, die weiterhin bewirtschaftet werden soll.
Einleitung:
Westlich von der angrenzenden Hofstelle „Steckenpferd“ verläuft ein kleiner Feldweg, der in ein kleines Wiesenareal einer Niederung führt. Das ohnehin feuchte Grünland wird von den Anliegern bewirtschaftet. Der wassergebundene Grasweg quert dabei den nordöstlichen Nebenarm vom Darmühlenbach, der auf ca. 8 m unterirdisch verläuft. Das kleine Fließgewässer führt nahezu ganzjährig Wasser. Dennoch ist die Längsdurchgängigkeit für Bachorganismen im ohnehin viel zu klein dimensionierten Durchlass nicht (mehr) gegeben. Oberhalb der Verrohrung strömt das kleine Gerinne durch Grünland, wo lediglich einzelne Kopfweiden den Bach beschatten. Im Unterwasser ist das rechte Ufer mit verschiedenen Laubgehölzen bestockt. Während der obere Abschnitt gestreckt ist, geht der Gewässerverlauf im Unterwasser der kurzen Verrohrung allmählich in einen leicht geschwungenen über.
Bild 2 (März 2017): Die verrohrte Überfahrt im kleinen Feldweg ist zwar lediglich 8 m lang, allerdings für Bachorganismen viel zu klein dimensioniert.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Hintergrund der wasserbaulichen Maßnahme ist die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit in dem kleinen Fließgewässer. Nach erfolgreicher Umsetzung der Baumaßnahme können Wasserorganismen vom Hauptlauf in den Zulauf wandern und bis hoch in den Oberlauf gelangen.
Für die Herstellung einer Furt, die anschließend mit schwerem Gerät durchquert wird, ist es erforderlich ein ausreichend breites und tiefes Planum auszukoffern. Der größte Teil des anfallenden Bodens musste per Raupenkipper aus der Niederung abgefahren werden. Es wurden insgesamt sechs 10 m³ große Rollcontainer beladen und anschließend fachgerecht entsorgt.
Insbesondere die stets wassergesättigte Schicht im durchströmten Bereich des Baches musste mit einer mächtigen, doppellagigen Schicht aus Wasserbausteinen und eingestreutem Schotter aufgebaut werden. Die Gesamtlänge der Furt beläuft sich in diesem Fall auf etwa 18 m. Die Bachsohle bzw. der tiefste Punkt liegen lediglich rund 50 cm unter dem umliegenden Geländeniveau. Letztendlich ist es erforderlich ein Gefälle von knapp unter 8 % einzuhalten. Schließlich muss beim Durchfahren mit entsprechenden Fahrzeugen aus der Landwirtschaft ein Aufsetzen mit Anbauten o.ä. unterbunden werden.
Bild 3 (April 2017): Zu Beginn der wasserbaulichen Maßnahme wird das Planum für die Furt ausgekoffert. Die bis Rohrscheitel freigelegten Betonrohre liegen zwecks Wasserhaltung noch im Untergrund.
Bild 4 (April 2017): Nach Beseitigung der Betonrohre und Abschluss der Erdarbeiten musste eine Wasserhaltung per KG-Rohre eingerichtet werden. Die dreifache Pflockreihe fungiert als Widerlager, damit die auftretenden Kräfte beim Durchfahren die Steine nicht gegeneinander verschieben.
Bild 5 (April 2017): Es folgten die Anlieferung und der Einbau von Wasserbausteinen und Schotter.
Bild 6 (April 2017): Blick in Richtung Norden auf die fast fertiggestellte Furt. Die Bruchsteine werden möglichst eng gesetzt und anschließend mit Schotter eingespült.
Bild 7 (April 2017): Die Herstellung der Furt ist mittlerweile abgeschlossen und das Bachwasser strömt wieder oberirdisch.