Else, Bünde, NSG, Grabenstraße: Umgestaltung Teich
Kommune:
Kreis Herford im Stadtgebiet Bünde, NSG Elseaue, südlich der Grabenstraße
Umgestaltung eines Teiches hin zu einem auentypischen Stillgewässer, das bereits bei mittleren Hochwasserereignissen der Else durchströmt wird. Die umfangreichen Erdarbeiten umfassen das Abgraben der Teichverwallung und die Modellierung eines flachen Stillgewässers.
Bild 1 (Juni 2012): Nach Fertigstellung der umfangreichen Erdarbeiten hat die Vegetation die Rohbodenstandorte im Naturschutzgebiet allmählich erobert.
Einleitung:
Östlich des Stadtgebietes Bünde erstreckt sich das Naturschutzgebiet „Elseaue“. Im Nordwesten liegt ein Teich, der aufgrund seiner Eindeichung vom Einfluss der Elsehochwasser völlig unbeeinflusst bleibt. Angesichts der ausbleibenden Überschwemmungen laufen dynamische Prozesse in diesem Bereich nicht mehr ab. Entsprechend haben sich hier monotone Lebensraumtypen anstelle von artenreichen eingestellt. In der Mitte des Teiches liegt eine mit Gehölzen bestandene Insel. Die Ufer sind sehr steil und zur Landseite hin gehen sie in die durchschnittlich 1,20 m hohe Verwallung über. Flache Übergänge zwischen der Land- und Wasserfläche in der sog. Wasserwechselzone sind nicht vorhanden. Infolgedessen ist das Stillgewässer für Amphibien und viele andere Wasserorganismen als Lebensraum nicht geeignet. Der Wasserstand des Teiches korreliert weitgehend mit dem des Grundwassers in der Aue respektive der Else.
Bild 2 (Oktober 2010): Blick auf die rund um den Teich verlaufende Erdverwallung mit seinen steilen Böschungen, die bis in den Teichkörper ragen.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Ziel der wasserbaulichen Maßnahme ist es, den vorhandenen Teich so zu modellieren, dass er dem Hochwassergeschehen der Else unterliegt. So ist es möglich, dass sich die Dynamik des Tieflandflusses bis weit in die Aue bemerkbar machen wird und ein Mosaik unterschiedlicher Standortbedingungen entsteht. Diese wiederum werden zukünftig von daran angepassten und ohnehin selten gewordenen Lebensgemeinschaften bewohnt. Schließlich haben sich diese Spezialisten an den räumlichen und zeitlichen Veränderungen optimal angepasst.
Um die strukturellen Bedingungen herzustellen, war es zunächst erforderlich, die Verwallung bis auf Geländeniveau abzutragen. Die anfallenden rund 500 m³ wurden geladen, abgefahren und fachgerecht entsorgt. Nach Abschluss der ersten Erdbaumaßnahme konnte sich bereits bei mittleren Hochwässern der Wasserkörper des Teiches und der des Flusses Else vereinen. Es kam bereits zu einem ersten Austausch von Sediment und Pflanzenteilen.
In einem zweiten Schritt wurde der schmale und steil abfallende Teichkörper zu einem größeren und flacheren Wasserkörper modelliert. Große Bereiche der ökologisch sehr wertvollen Wasserwechselzone wurden angelegt. Darüber hinaus gibt es von nun an mehrere tiefere und flachere Stellen im Stillgewässer. Durch diese vielfältigen morphologischen Gegebenheiten werden sich entsprechend ihren bevorzugten Standortbedingungen unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Der große Wasserkörper steht von nun an in einer sehr engen Wechselbeziehung mit dem Elsefluss. Sobald die Else aus ihrem Flussbett ausufert, strömt das Hochwasser durch die breite Aue und schließlich in das modellierte Stillgewässer.
Bild 3 (Oktober 2010): In einem ersten Schritt wurde die komplette Teichverwallung bis auf Geländeniveau abgetragen und der Boden abgefahren. Die Maßnahme fand während einer kurzen Frostperiode statt.
Bild 4 (Oktober 2011): Vor den Erdarbeiten wurde der Teich annähernd frei gepumpt, um einen trockenen Erdaushub zu laden und abzufahren. In einem weiteren Schritt wurde der Teichkörper deutlich vergrößert und flache Ufer angelegt.
Bild 5 (Oktober 2011): Nachdem die Erdarbeiten beendet sind, füllten sich bereits die tiefsten Stellen wieder mit Wasser.
Bild 6 (März 2012): Ein halbes Jahr nach Abschluss der Erdarbeiten erkennt man bei hohen Wasserständen die breite Wasserwechselzone.
Bild 7 (März 2012): Zu allen Seiten hin gibt es flache Übergänge vom Wasser bis ans Land. Diese Voraussetzungen sind ideal für Amphibien und viele andere Wasserlebewesen.
Bild 8 (April 2012): An einer Stelle des Teiches war der Erdaushub mit viel Bauschutt, Eternit und anderen Siedlungsabfällen verunreinigt. Der mittlerweile abgetrocknete Teichaushub (rechts im Bild) wurde gesondert per 5 m³ Bodenmulden entsorgt.
Bild 9 (Mai 2012): Blick auf die kleine Insel inmitten des Stillgewässers. Auf dem Rohboden wurde bewusst auf eine Einsaat verzichtet, da die natürliche Sukzession hier ablaufen soll.
Bild 10 (Juni 2012): Mittlerweile reicht die Vegetation bis an den Wasserkörper heran. Im flachen Wasser wimmelt es nur vor kleinen Wasserorganismen.
Bild 11 (Juni 2012): Viele Pionierpflanzengesellschaften haben den neuen Standort bereits besiedelt.
Kreis Herford im Stadtgebiet Bünde, NSG Elseaue, südlich der Grabenstraße
Gewässer:
Else, Gewässerkennzahl (GWK) 466
Umgestaltung eines Teiches hin zu einem auentypischen Stillgewässer, das bereits bei mittleren Hochwasserereignissen der Else durchströmt wird. Die umfangreichen Erdarbeiten umfassen das Abgraben der Teichverwallung und die Modellierung eines flachen Stillgewässers.
Bild 1 (Juni 2012): Nach Fertigstellung der umfangreichen Erdarbeiten hat die Vegetation die Rohbodenstandorte im Naturschutzgebiet allmählich erobert.
Östlich des Stadtgebietes Bünde erstreckt sich das Naturschutzgebiet „Elseaue“. Im Nordwesten liegt ein Teich, der aufgrund seiner Eindeichung vom Einfluss der Elsehochwasser völlig unbeeinflusst bleibt. Angesichts der ausbleibenden Überschwemmungen laufen dynamische Prozesse in diesem Bereich nicht mehr ab. Entsprechend haben sich hier monotone Lebensraumtypen anstelle von artenreichen eingestellt. In der Mitte des Teiches liegt eine mit Gehölzen bestandene Insel. Die Ufer sind sehr steil und zur Landseite hin gehen sie in die durchschnittlich 1,20 m hohe Verwallung über. Flache Übergänge zwischen der Land- und Wasserfläche in der sog. Wasserwechselzone sind nicht vorhanden. Infolgedessen ist das Stillgewässer für Amphibien und viele andere Wasserorganismen als Lebensraum nicht geeignet. Der Wasserstand des Teiches korreliert weitgehend mit dem des Grundwassers in der Aue respektive der Else.
Bild 2 (Oktober 2010): Blick auf die rund um den Teich verlaufende Erdverwallung mit seinen steilen Böschungen, die bis in den Teichkörper ragen.
Ziel der wasserbaulichen Maßnahme ist es, den vorhandenen Teich so zu modellieren, dass er dem Hochwassergeschehen der Else unterliegt. So ist es möglich, dass sich die Dynamik des Tieflandflusses bis weit in die Aue bemerkbar machen wird und ein Mosaik unterschiedlicher Standortbedingungen entsteht. Diese wiederum werden zukünftig von daran angepassten und ohnehin selten gewordenen Lebensgemeinschaften bewohnt. Schließlich haben sich diese Spezialisten an den räumlichen und zeitlichen Veränderungen optimal angepasst.
Um die strukturellen Bedingungen herzustellen, war es zunächst erforderlich, die Verwallung bis auf Geländeniveau abzutragen. Die anfallenden rund 500 m³ wurden geladen, abgefahren und fachgerecht entsorgt. Nach Abschluss der ersten Erdbaumaßnahme konnte sich bereits bei mittleren Hochwässern der Wasserkörper des Teiches und der des Flusses Else vereinen. Es kam bereits zu einem ersten Austausch von Sediment und Pflanzenteilen.
In einem zweiten Schritt wurde der schmale und steil abfallende Teichkörper zu einem größeren und flacheren Wasserkörper modelliert. Große Bereiche der ökologisch sehr wertvollen Wasserwechselzone wurden angelegt. Darüber hinaus gibt es von nun an mehrere tiefere und flachere Stellen im Stillgewässer. Durch diese vielfältigen morphologischen Gegebenheiten werden sich entsprechend ihren bevorzugten Standortbedingungen unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Der große Wasserkörper steht von nun an in einer sehr engen Wechselbeziehung mit dem Elsefluss. Sobald die Else aus ihrem Flussbett ausufert, strömt das Hochwasser durch die breite Aue und schließlich in das modellierte Stillgewässer.
Bild 3 (Oktober 2010): In einem ersten Schritt wurde die komplette Teichverwallung bis auf Geländeniveau abgetragen und der Boden abgefahren. Die Maßnahme fand während einer kurzen Frostperiode statt.