Knollerbach, OT Dünne, Klusstr.: Bachverlegung
Kommune:
Stadt Bünde, Ortsteil Dünne, südlich der Klusstraße
Gewässer:
Knollerbach, Gewässerstation 2+310 - 2+420
Art der Maßnahme:
Verlegung des zuvor geradlinig verlaufenden Baches weg vom rechten Talrand in die zuvor ausgekofferte Sekundäraue. Herstellung eines leicht geschwungenen Verlaufs mit flachen Bachbett.
November 2007:
Etwa ein Jahr nach Fertigstellung haben mehrere kleinere Hochwässer bereits zu Sedimentumlagerungen sowie Transport von Tieren und Pflanzeneinheiten sowohl in der Bachaue als auch im Gewässer geführt.
Einleitung: Etwa ein Jahr nach Fertigstellung haben mehrere kleinere Hochwässer bereits zu Sedimentumlagerungen sowie Transport von Tieren und Pflanzeneinheiten sowohl in der Bachaue als auch im Gewässer geführt.
Südlich von der Klusstraße im Bereich des Friedhofs fließt der gestreckt verlaufende Knollerbach. Eine Verbindung zwischen Aue und Fließgewässer existiert seit langem nicht mehr. Gerade die Wasserwechselzone mit überfluteten und trocken fallenden Bereichen zeichnet naturnahe und natürliche Bachauen aus. Viele Tiere und Pflanzen haben sich im Laufe der Zeit an die sich für diesen besonderen Lebensraum auszeichnende Dynamik angepasst und verdrängen so die sog. "Allerweltsarten". Durch den gestreckten Verlauf ist das Längsgefälle unnatürlich hoch und verursacht eine signifikante Sohlerosion. Im Hochwasserfall fließt das Wasser bordvoll ab und ufert nicht mehr in die Bachaue aus. Der Wasserlauf liegt mittlerweile bis zu 2,60 m unter dem Geländeniveau und lässt die frühere Aue zusehend trocken fallen. Die Sohleintiefung hält aufgrund der wiederkehrenden hydraulischen Belastungsspitzen weiter an.
August 2006:
Die Sekundäraue wurde zuvor durch eine Fremdfirma hergestellt. Der Knollerbach fließt in einem gestreckten Verlauf an der rechten Seite.
Durch die geplante wasserbauliche Maßnahme soll die Wechselwirkung zwischen Bach und Aue wieder reaktiviert werden. Dann ist es auch wieder möglich, dass sich der Knollerbach eigendynamisch entwickeln kann. Hierzu wurde eine ca. 12 m breite Sekundäraue durch eine Fremdfirma angelegt. Auf dem gewachsenen Boden, d.h. links vom bestehenden Bach wird ein leicht geschwungener Gewässerverlauf hergestellt. Mit dem anfallenden Boden wird das alte Bachbett bis auf das Geländeniveau der Sekundäraue verfüllt. Zukünftig soll sich das Fließgewässer eigendynamisch entwickeln können und eine für Auen typische Wasserwechselzone bilden. Dann ist die Besiedlung mit auentypischen Tieren und Pflanzen wieder möglich. Zudem ist das Gewässer inklusive seiner Aue wieder für die Menschen sichtbar und erlebbar. Die Funktion als Vorflut bspw. für Drainagen bleibt selbstverständlich erhalten.
Oktober 2006:
Das neue Bachbett wird in Handarbeit ausgehoben.
Oktober 2006:
Die geplante Sohlhöhe wurde mit Hilfe eines Nivelliergerätes (Hintergrund) exakt bestimmt.
Oktober 2006:Die geplante Sohlhöhe wurde mit Hilfe eines Nivelliergerätes (Hintergrund) exakt bestimmt.
Die Längsmiete befindet sich zwischen alten und neuen Bachbett und dient hinterher zur Verfüllung des alten Wasserlaufes.
Das im neuen Bachbett vorhandene Regenwasser gibt vor, wo noch Boden abgetragen werden muss.
Nach dem Durchstich läuft das Wasser nun durch das neue Bachbett. Der alte Bachlauf wird anschließend verfüllt.
Nach der Gewässerverlegung verläuft der Knollerbach leicht geschwungen durch die Sekundäraue. Auf der linken Seite liegt das verfüllte Bachbett.