Wulferdingser Mühlenbach, Nebengewässer, OT Volmerdingsen, Wulferdingser Straße: Teiloffenlegung in neuer Sekundäraue
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Volmerdingsen südöstlich der Wulferdingser Straße
Gewässer:
Wulferdingser Mühlenbach östlicher Nebenarm, Gewässersystem Kaarbach/ Wulferdingser Bach, Gewässerkennzahl (GWK) 469.92_238 und Gewässerstationierung 0+550 – 0+830
Art der Maßnahme:
Auskoffern einer Sekundäraue und Teiloffenlegung des verrohrten Baches auf einer Strecke von rund 60 m. Herstellung eines leicht geschwungenen Bachlaufes und Bau einer rauen Sohlgleite im Unterwasser.
Februar 2015 bis Juli 2015
Bild 1 (Juli 2015): Blick Bach abwärts auf den leicht geschwungenen Verlauf und die modellierte Sekundäraue.
Zwischen Richteweg und „Zum Vorwerk“ verläuft der östliche Seitenarm vom Wulferdingser Mühlenbach. Seine Fließrichtung ist von Osten nach Westen. In etwa auf Höhe der Straße „Zum Vorwerk“ entspringt das Gerinne. Die aktuelle Speisung erfolgt jedoch ausschließlich über Wegeseitengräben und Drainagen. Bereits nach rund 300 m in einem offenen Gerinne verläuft der Bach unterirdisch in Betonrohren (DN 300). Die Strecke beläuft sich auf etwa 80 m. Die Rohrsohle liegt durchschnittlich 1,50 m unter Geländeniveau. Das unmittelbare Umfeld wird als Pferdekoppel, abschnittsweise auch als Wiese genutzt. Quer zum Tal verläuft eine Baumreihe aus etwa 15 standortfremden Rotfichten.
Der im Untergrund fließende Bach hat einen Schacht, in dem u.a. Regenwasser von den versiegelten Flächen des Wittekindshofes einmündet. Weiter talwärts liegen zwei weitere Schächte. An der Stelle, wo das Bachwasser wieder oberirdisch fließt gibt es einen etwa 40 cm hohen Sohlabsturz.
Weiter talwärts durchfließt der Bach auf knapp 100 m ein Feldgehölz. Dieser Gewässerabschnitt befindet sich in einem naturnahen Zustand. Im weiteren Verlauf unterquert er die Wulferdingser Straße und mündet nach weiteren rund 550 m oberirdischen Verlauf in das Hauptgewässer „Wulferdingser Mühlenbach“.
Abb. 1: Ausschnitt aus der Plangenehmigung
Bild 2 (Februar 2015): Blick gegen die Fließrichtung auf den rund 80 m langen, verrohrten Bachabschnitt. Der ursprüngliche Talraum ist nicht mehr gänzlich vorhanden.
Wesentliches Ziel der umfangreichen Erdbaumaßnahme ist die Wiederherstellung einer naturnahen Niederung. Der Gewässerkorridor misst eine Breite von rund 8 m. Zu Beginn wird eine Sekundäraue modelliert, durch die anschließend ein leicht geschwungener Bach verläuft. Darüber hinaus wird die Bachsohle lediglich mit einem geringen Längsgefälle versehen. Somit liegt das Fließgewässer ähnlich einem natürlichen Bachlauf flach im Gelände.
Im Vorfeld mussten 10 der insgesamt 15 Rotfichten gefällt werden. Drei Wurzelstubben, die sich in der geplanten Gewässertrasse befanden, wurden zusätzlich gerodet. Die Offenlegung erfolgte bereits etwa 4 m vor dem mittleren Schachtbauwerk.
Zu Beginn der Abbrucharbeiten wurde der Schacht als auch die Betonrohrleitung frei gelegt. Der Abtransport des anfallenden Bodens erfolgte per Raupenfahrzeug. Die Bodenmiete wurde nahe der Wulferdingser Straße aufgesetzt. Insgesamt kam es zu der Entnahme von 10 m Betonrohrleitung. Die weiteren 50 m Rohrleitung bis zum letzten Schacht verblieben im Untergrund, da die Rohre rund 1,50 m tief im Gelände liegen. Darüber hinaus befinden sich ein Maschendrahtzaun und ein ökologisch wertvoller Gehölzbestand in unmittelbarer Nähe der Rohrleitung. Vor diesem Hintergrund verblieb die restliche Rohrleitung im Untergrund. Nach oben hin wird die Rohrleitung verdämmt und für die Beibehaltung der Vorflut wird ein KG-Rohr (DN 100) an das Rohrende angeschlossen und in den Bach geführt.
Nachdem die Zweitaue modelliert war, konnte ein leicht geschwungener Bach mit einer Sohlbreite von knapp 1 m und wechselnde Böschungsneigungen hergestellt werden. Da die Sekundäraue rund 1 m unter dem angrenzenden Gelände liegt, konnte eine Sohltiefe des Bachlaufes von weniger als 0,50 m eingehalten werden. Im Unterwasser d.h. im Anschluss an das vorhandene offene Fließgewässer wurde eine raue Sohlgleite hergestellt, die den Gefällesprung kompensiert.
Im Anschluss an den Erdarbeiten wurde die Bodenmiete durch eine Tiefbaufirma geladen, abgefahren und an einer geeigneten Kippstelle eingebaut. Entlang des nun offen durch die Landschaft verlaufenden Baches wurden noch zahlreiche standorttypische Gehölze und Weidensetzstangen gepflanzt.Bild 4 (März 2015): Blick talwärts auf die beginnenden Erdarbeiten. Der Schacht liegt in der Bildmitte (ohne Deckel) und die Rohrleitung wird etwa 4 m vor und 6 m hinter dem Schacht frei gelegt und entfernt.