Kaarbach, OT Eidinghausen, Höhe Sportplatz: BA5, Bachverlegung
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Eidinghausen, auf der Höhe vom Sportplatz, südöstlich vom Schloss Ovelgönne
Gewässer:
Kaarbach, Gewässerkennzahl (GWK) 46992, Gewässerstationierung 3+150 – 3+300
Art der Maßnahme:
Bauabschnitt 5: Verlegung des begradigten Baches in einen leicht geschwungenen Verlauf nach Westen.
Bild 1 (Februar 2013): Blick talwärts auf den neuen Gewässerabschnitt. Der alte, gestreckte Verlauf liegt links und wird erst bei einem mittleren Hochwasserereignis durchströmt.
Der Kaarbach verläuft östlich der Eidinghauser Straße in nahezu gestreckter Form. Nördlich vom Schloss Ovelgönne teilt sich der Mittelgebirgsbach in zwei Arme auf. Beim Hauptlauf verläuft die Landstraße unmittelbar parallel entlang des Baches. Auf der gegenüberliegenden Seite reicht die Bebauung teilweise bis an den Bach heran. Zudem queren zahlreiche Brücken den Kaarbach und mehrere Abschnitte sind auf einer Länge von bis zu 50 m verrohrt, so dass insgesamt etwa 30 % des Fließgewässers in diesem Abschnitt unterirdisch verlaufen. Auf der Höhe von Schloss Ovelgönne befindet sich ein Stauwehr, um die Gräfte dauerhaft mit Wasser zu speisen. Der Sohlabsturz beläuft sich auf etwa 1,50 m. Die Rückstauwurzel reicht etwa 500 m weiter Bach aufwärts. Weiter Bach abwärts sind die Ufer abschnittsweise mit wildem Uferverbau oder anderen Fremdkörpern fixiert, so dass dynamische Entwicklungen nicht mehr stattfinden. Eine Längsdurchgängigkeit und natürliche Gewässerentwicklung ist an diesem Hauptgewässerabschnitt vom Kaarbach angesichts der Nähe zur Straße und zur Bebauung auch langfristig nicht realistisch.
Vor diesem Hintergrund richteten sich die weiteren Gewässerplanungen auf die etwa 200 m weiter östlich fließende Kaarbach-Umflut. In diesem parallel verlaufenden Gewässerbett fließt zzt. zwar deutlich weniger Wasser talwärts. Dennoch bietet der östliche Seitenarm mit seinen zahlreichen Freiflächen wesentlich bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Zudem gibt es hier keine Rückstauabschnitte und Sohlabstürze, so dass hier die Längsdurchgängigkeit auf dem gesamten Abschnitt gegeben ist.
Da es sich bei diesen Planungen um einen etwa 950 m langen Gewässerabschnitt handelt, mussten mehrere Fachplanungen integriert werden. Deshalb wurde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, in dem interdisziplinär geplant und abgestimmt werden konnte. Für die Umsetzung der wasserbaulichen Maßnahme wurden mehrere Bauabschnitte eingeteilt.
Zwischen der Betonbrücke eines Privathauses bis zur Gräfte vom Schloss Ovelgönne erstreckt sich der 5. Bauabschnitt an der Kaarbach-Umflut. Dabei handelt es sich um einen rund 150 m langen, geradlinigen Gewässerabschnitt, der sich auf der Höhe vom Sportplatz befindet. Auf der linken bzw. östlichen Seite ist eine fast durchgehende Betonmauer. Nach Westen schließt sich ein artenreicher Gehölzsaum an. Weiter westlich liegt ein Sportplatz, der bis zum 150 m entfernten Kaarbach reicht. Zwei Flutlichtmasten stehen neben dem Gehölzsaum.Bild 3 (Juli 2012): Blick Bach aufwärts auf die Kaarbach-Umflut mit östlicher Betonmauer. Der geplante neue Verlauf liegt in der Achse vom Ballfangzaun (links). Um den Einmündungsbereich in einem spitzen Winkel herzustellen, mussten die beiden Bäume im Vordergrund gefällt werden.
Zur ökologischen Verbesserung des zukünftigen Kaarbach-Hauptlaufes ist eine Verlegung der Kaarbach-Umflut nach Westen geplant. Dabei wird der zukünftige Gewässerabschnitt in einen leicht geschwungenen Verlauf in etwa in der Achse vom Ballfangzaun hergestellt. Die Gewässersohle wird mit einer Breite von mindestens 4 m hergestellt, wogegen die Umflut lediglich eine durchschnittliche Breite von 2 m besitzt. Die Böschungen werden je nach Prall- oder Gleithang mit einer Böschungsneigung von 1:1 bis 1:3 grob modelliert. Durch den vorgegebenen Gewässerkorridor entlang des Ballfangzaunes werden lediglich vier größere Bäume gefällt. Anders als in einer vorausgegangenen Planung können nun auch zwei angrenzende Flutlichtmasten an ihrem Standort verbleiben.
Für die Herstellung des neuen Bachabschnittes werden rund 1.600 m³ Boden ausgekoffert. Dieser Boden wird auf einer Längsmiete zwischengelagert und durch eine Tiefbaufirma zu einer entfernten Kippstelle gefahren. Eine geeignete Bachquerung wurde von der Bauleitung im südwestlichen Bereich des Sportplatzes am Kaarbach gefunden. Dazu musste eine passende Überfahrt in Richtung L772 hergestellt werden.Bild 4 (Juli 2012): An dieser Stelle schwenkt der neue Bachabschnitt in einen spitzen Winkel nach Westen.