Kaarbach, OT Eidinghausen, Eidinghauser Straße: BA1, geschwungene Bachverlegung, Uferbepflanzung
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Eidinghausen, zwischen Eidinghauser Straße und Einmündung vom Meerbuchbach
Bauabschnitt 1: Abschnittsweise Aufweitung und Verlegung des Fließgewässers nach Süden. Herstellung eines leicht geschwungenen Verlaufes mit variierenden Böschungsneigungen und Sohlbreiten. Pflanzung von Bäumen und Sträuchern entlang des neuen Gewässerverlaufes.
Juli 2011:
Die bereits vor 4 Jahren umgefallene Stieleiche (Stamm ohne Äste, rechts im Bild) und der Solitärbaum (Gemeine Esche, linke Seite) wurden durch den neuen Verlauf nicht beeinträchtigt.
Der Kaarbach verläuft östlich der Eidinghauser Straße in gestreckter Form. Die Ufer sind abschnittsweise mit wilden Uferverbau oder anderen Fremdkörpern fixiert, so dass dynamische Entwicklungen nicht mehr stattfinden. Zudem verläuft das Gewässer etwa 200 m weiter Bach aufwärts unmittelbar entlang der Straße. Davon sind zudem rund 30 % des Bachverlaufes verrohrt. Eine natürliche Gewässerentwicklung ist hier selbst längerfristig nicht möglich.
Vor diesem Hintergrund richteten sich die weiteren Planungen nach einen neuen Gewässerverlauf weiter östlich. Hier verläuft in einer Entfernung von etwa 200 m parallel die Umflut des Kaarbaches. Nördlich vom Schloss Ovelgönne teilt sich der Mittelgebirgsbach in zwei Arme. Den kleineren Seitenarm bildet die östlich verlaufende Kaarbach-Umflut. In ihrem Gewässerbett fließt deutlich weniger Wasser talwärts. Dennoch bietet der östliche Seitenarm mit einem Gewässerkorridor von 5 bis etwa 30 m wesentlich bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Zum einen verläuft keine Straße parallel zum Bach und andererseits existieren noch mehrere Freiflächen im Bachumfeld. In diesen nahezu unberührten Freiflächen ist es durchaus möglich, dass ein neuer Kaarbachverlauf entstehen könnte.
Da es sich bei diesen Planungen um einen etwa 950 m langen, städtischen Gewässerabschnitt handelt mussten mehrere Fachplanungen integriert werden. Deshalb wurde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, in dem interdisziplinär geplant werden konnte. Für die Umsetzung der wasserbaulichen Maßnahme wurden mehrere Bauabschnitte eingeteilt.
Der Bauabschnitt 1 reicht von der Eidinghauser Straße bis zur Einmündung des Meerbruchbaches. Die Lauflänge beträgt rund 150 m. Darüber hinaus ist die Bachsohle durchschnittlich 2 m breit und die Böschungen vorwiegend mit Bongossi oder anderen Fremdkörpern stabilisiert. Der Bach ist beidseitig von einem Galeriewald umgeben.
April 2011:
Blick Bach abwärts auf das erste Baufeld, östlich der Eidinghauser Straße. Der Kaarbach fließt rechts im Bild. Die in den Boden getriebenen Pflöcke (Bildmitte) markieren das neue Bachbett.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Hauptziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die Verbesserung der Gewässerdynamik und die Optimierung der Wechselwirkung zwischen Bach und Aue. Auch wird der in 2010 offengelegte, namenlose Bach aus Südosten kommend an den neuen Verlauf angeschlossen.
Etwa 20 m östlich der Eidinghauser Straße ist geplant, den Kaarbach von seinen zunächst gestreckten Verlauf in einen spitzen Winkel nach Süden zu verlegen. Der neue Gewässerlauf ist leicht geschwungen und die Böschungsneigungen als auch die Sohlbreiten sind variabel zu gestalten. Dabei beträgt die Breite der Sohle 3,50 m und mehr. Prall- und Gleithänge werden grob modelliert, d.h. sehr flache und steile Böschungen entstehen. Auf ein Feinplanum wird bewusst verzichtet. Hier soll der Bach selber für dynamische Veränderungen in Form von Bodenabtrag und Sedimentation sorgen. Nach Fertigstellung des neuen Verlaufes wird das alte Bachbett um 0,80 m verfüllt. So bleibt der alte Abschnitt noch als Flutmulde erhalten, in der es bei höheren Abflüssen zu dynamischen Gewässerentwicklungen kommen wird. Die neu geschaffenen Ufer werden nicht mit naturnahen Materialien stabilisiert, sondern der Schaffenskraft des Wassers ausgesetzt.
Mai 2011:
An dieser breit ausgekofferten Stelle soll der zukünftige Verlauf des Kaarbaches rechts vom bestehenden entstehen.
Mai 2011:
Allmählich erkennt man ein zweites Gewässerbett. Parallel dazu wird abschnittsweise die Aue zwischen den beiden Gerinnen vertieft, damit bei Hochwasser ein noch größerer Bereich überströmt wird.
Mai 2011:
Zwischen altem und neuem Bachbett wird eine Längsmiete aufgesetzt. Der Boden dient anschließend für die Teilverfüllung des alten Bachbettes.
Juni 2011:
Das von unten einströmende Wasser spiegelt sich aus, so dass ein Nivellieren nicht in kurzen Abständen erforderlich ist. Ein leicht geschwungener Verlauf ist bereits erkennbar. Die Ufer wurden sehr unregelmäßig hergestellt.
Juni 2011:
Nach dem Durchströmen des neu angeschlossenen Bachabschnittes haben sich bereits zahlreiche Uferabbrüche ereignet. Rechts unten im Bild liegen noch KG-Rohre auf der Bachsohle. Hier existiert noch eine temporäre Baggerüberfahrt, um letzte Bodenmodellierungen im alten Bachbett vorzunehmen.
Juli 2011:
Mittlerweile hat sich die Vegetation auf den Rohbodenstandorten eingefunden. Entlang des neuen Baches ereignen sich erneut weitere Uferabbrüche.
Juli 2011:
Blick Bach aufwärts mit dem Anschluss an den alten Gewässerabschnitt. Der Verlauf ist leicht geschwungen und das Bachbett ausreichend breit dimensioniert.
Stadt Bad Oeynhausen, OT Eidinghausen, zwischen Eidinghauser Straße und Einmündung vom Meerbuchbach
Gewässer:
Kaarbach, Gewässerkennzahl (GWK) 46992, Gewässerstationierung 2+470 - 2+620
Bauabschnitt 1: Abschnittsweise Aufweitung und Verlegung des Fließgewässers nach Süden. Herstellung eines leicht geschwungenen Verlaufes mit variierenden Böschungsneigungen und Sohlbreiten. Pflanzung von Bäumen und Sträuchern entlang des neuen Gewässerverlaufes.
Juli 2011:
Die bereits vor 4 Jahren umgefallene Stieleiche (Stamm ohne Äste, rechts im Bild) und der Solitärbaum (Gemeine Esche, linke Seite) wurden durch den neuen Verlauf nicht beeinträchtigt.
Dezember 2010:
Blick Bach abwärts auf einen lediglich 2,30 m breiten und gestreckt verlaufenden Kaarbach. Die Ufer sind nahezu durchgehend mit naturfernen Materialien fixiert.
Einleitung:Blick Bach abwärts auf einen lediglich 2,30 m breiten und gestreckt verlaufenden Kaarbach. Die Ufer sind nahezu durchgehend mit naturfernen Materialien fixiert.
Der Kaarbach verläuft östlich der Eidinghauser Straße in gestreckter Form. Die Ufer sind abschnittsweise mit wilden Uferverbau oder anderen Fremdkörpern fixiert, so dass dynamische Entwicklungen nicht mehr stattfinden. Zudem verläuft das Gewässer etwa 200 m weiter Bach aufwärts unmittelbar entlang der Straße. Davon sind zudem rund 30 % des Bachverlaufes verrohrt. Eine natürliche Gewässerentwicklung ist hier selbst längerfristig nicht möglich.
Vor diesem Hintergrund richteten sich die weiteren Planungen nach einen neuen Gewässerverlauf weiter östlich. Hier verläuft in einer Entfernung von etwa 200 m parallel die Umflut des Kaarbaches. Nördlich vom Schloss Ovelgönne teilt sich der Mittelgebirgsbach in zwei Arme. Den kleineren Seitenarm bildet die östlich verlaufende Kaarbach-Umflut. In ihrem Gewässerbett fließt deutlich weniger Wasser talwärts. Dennoch bietet der östliche Seitenarm mit einem Gewässerkorridor von 5 bis etwa 30 m wesentlich bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Zum einen verläuft keine Straße parallel zum Bach und andererseits existieren noch mehrere Freiflächen im Bachumfeld. In diesen nahezu unberührten Freiflächen ist es durchaus möglich, dass ein neuer Kaarbachverlauf entstehen könnte.
Da es sich bei diesen Planungen um einen etwa 950 m langen, städtischen Gewässerabschnitt handelt mussten mehrere Fachplanungen integriert werden. Deshalb wurde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, in dem interdisziplinär geplant werden konnte. Für die Umsetzung der wasserbaulichen Maßnahme wurden mehrere Bauabschnitte eingeteilt.
Der Bauabschnitt 1 reicht von der Eidinghauser Straße bis zur Einmündung des Meerbruchbaches. Die Lauflänge beträgt rund 150 m. Darüber hinaus ist die Bachsohle durchschnittlich 2 m breit und die Böschungen vorwiegend mit Bongossi oder anderen Fremdkörpern stabilisiert. Der Bach ist beidseitig von einem Galeriewald umgeben.
April 2011:
Blick Bach abwärts auf das erste Baufeld, östlich der Eidinghauser Straße. Der Kaarbach fließt rechts im Bild. Die in den Boden getriebenen Pflöcke (Bildmitte) markieren das neue Bachbett.
Hauptziel der wasserbaulichen Maßnahme ist die Verbesserung der Gewässerdynamik und die Optimierung der Wechselwirkung zwischen Bach und Aue. Auch wird der in 2010 offengelegte, namenlose Bach aus Südosten kommend an den neuen Verlauf angeschlossen.
Etwa 20 m östlich der Eidinghauser Straße ist geplant, den Kaarbach von seinen zunächst gestreckten Verlauf in einen spitzen Winkel nach Süden zu verlegen. Der neue Gewässerlauf ist leicht geschwungen und die Böschungsneigungen als auch die Sohlbreiten sind variabel zu gestalten. Dabei beträgt die Breite der Sohle 3,50 m und mehr. Prall- und Gleithänge werden grob modelliert, d.h. sehr flache und steile Böschungen entstehen. Auf ein Feinplanum wird bewusst verzichtet. Hier soll der Bach selber für dynamische Veränderungen in Form von Bodenabtrag und Sedimentation sorgen. Nach Fertigstellung des neuen Verlaufes wird das alte Bachbett um 0,80 m verfüllt. So bleibt der alte Abschnitt noch als Flutmulde erhalten, in der es bei höheren Abflüssen zu dynamischen Gewässerentwicklungen kommen wird. Die neu geschaffenen Ufer werden nicht mit naturnahen Materialien stabilisiert, sondern der Schaffenskraft des Wassers ausgesetzt.
Mai 2011:
An dieser breit ausgekofferten Stelle soll der zukünftige Verlauf des Kaarbaches rechts vom bestehenden entstehen.
Allmählich erkennt man ein zweites Gewässerbett. Parallel dazu wird abschnittsweise die Aue zwischen den beiden Gerinnen vertieft, damit bei Hochwasser ein noch größerer Bereich überströmt wird.
Zwischen altem und neuem Bachbett wird eine Längsmiete aufgesetzt. Der Boden dient anschließend für die Teilverfüllung des alten Bachbettes.
Das von unten einströmende Wasser spiegelt sich aus, so dass ein Nivellieren nicht in kurzen Abständen erforderlich ist. Ein leicht geschwungener Verlauf ist bereits erkennbar. Die Ufer wurden sehr unregelmäßig hergestellt.
Nach dem Durchströmen des neu angeschlossenen Bachabschnittes haben sich bereits zahlreiche Uferabbrüche ereignet. Rechts unten im Bild liegen noch KG-Rohre auf der Bachsohle. Hier existiert noch eine temporäre Baggerüberfahrt, um letzte Bodenmodellierungen im alten Bachbett vorzunehmen.
Mittlerweile hat sich die Vegetation auf den Rohbodenstandorten eingefunden. Entlang des neuen Baches ereignen sich erneut weitere Uferabbrüche.
Blick Bach aufwärts mit dem Anschluss an den alten Gewässerabschnitt. Der Verlauf ist leicht geschwungen und das Bachbett ausreichend breit dimensioniert.