Wulferdingser Bach, OT Wulferdingsen: Herstellen einer Sekundäraue
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Wulferdingsen zwischen "Am Wulfsbach" und Sundern
Gewässer:
Wulferdingser Bach (Kaarbach), Gewässerstationierung 8+010 - 8+230
Art der Maßnahme:
Herstellung einer Sekundäraue und Anlage von Gewässerbögen mit unterschiedlicher Breite und Tiefe sowie Pflanzung von standorttypischen Bäumen und Sträuchern.
Oktober 2008:
Nach Abschluss der wasserbaulichen Maßnahme verläuft der Bach abschnittsweise in einem geschwungenen Verlauf durch die ausgekofferte Sekundäraue.
Nach Abschluss der wasserbaulichen Maßnahme verläuft der Bach abschnittsweise in einem geschwungenen Verlauf durch die ausgekofferte Sekundäraue.
Der Gewässerabschnitt zwischen den Straßen "Am Wulfsbach" und Sundern zeichnet sich durch einen gestreckten Verlauf aus. Zudem ist der Bach durch einen sog. "Grünen Verbau" beidseitig mit dichten Schwarzerlenbeständen bestanden. Abschnittsweise stehen hohe Fichten am Bachufer und die Böschungen sind stellenweise mit wilden Uferverbau versehen. Folglich besitzt der Bach keine Möglichkeit durch Breitenerosion eine Laufverlagerung zu initiieren. Ohnehin liegt der Bach tief eingeschnitten in den nach Westen hin deutlich ansteigende Talraum. Eine typische Niederung, die im Hochwasserfall weiträumig überschwemmt wird, ist nicht vorhanden.
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Zur Erhöhung der Strukturvielfalt und zur Initiierung eigendynamischer Prozesse ist die Herstellung einer Sekundäraue geplant. Hierzu sollen auf einer wechselnden Breite zwischen 4 und 12 m durchschnittlich 0,50 m Boden ausgekoffert werden. Es ist vorgesehen, den Bach in Teilabschnitten in das neue Talband mit breiten Bögen hineinzulegen. Insofern soll der Wulferdingser Bach abschnittsweise im alten, gestreckten als auch im neuen, geschwungenen Bachlauf verlaufen. Der anfallende Boden soll einerseits zur Verfüllung der alten Bachabschnitte verwendet und andererseits außerhalb der Niederung im Bereich eines Ackers angedeckt werden. Bei erhöhten Abflüssen wird ein breites Auenband überflutet und dabei morphologische Veränderungen herbeiführen. Diese neuen Standörtlichkeiten werden schnell von den typischen Arten der Bachauen (wieder)besiedelt.
März 2008:
Nachdem die Fichten gefällt wurden, wird der gestreckte Verlauf sichtbar. Der beidseitige, dichte Schwarzerlensaum unterbindet jedwede Gewässerdynamik.
Nachdem die Fichten gefällt wurden, wird der gestreckte Verlauf sichtbar. Der beidseitige, dichte Schwarzerlensaum unterbindet jedwede Gewässerdynamik.
August 2008:
Blick in Fließrichtung auf das mittlerweile tief in das Gelände eingeschnittene, recht kompakte Bachprofil. Alte, inzwischen frei gespülte Pfähle zeugen von der einstigen Uferbefestigung im untersten Abschnitt.
Blick in Fließrichtung auf das mittlerweile tief in das Gelände eingeschnittene, recht kompakte Bachprofil. Alte, inzwischen frei gespülte Pfähle zeugen von der einstigen Uferbefestigung im untersten Abschnitt.
Eine Tiefbaufirma stellt die Sekundäraue westlich des Baches her. Das neue Geländeniveau liegt auf Höhe der Böschungsoberkante des Baches und weist in Analogie zum Bach ein leichtes Talgefälle auf.
Nach Fertigstellung der umfangreichen Erdarbeiten hat sich die neue Talböschungskante zwischen 4 und 12 m nach links verschoben.
Ein neuer Bach entsteht auf deutlich höherem Sohlniveau und mit einem geschwungenen Verlauf.
Nachdem das Wasser durch den neuen Bachlauf fließt, wird der erste Bachabschnitt verfüllt und zusätzlich mit Querfaschinen gegen ein mögliches Abschwemmen gesichert.
Die neue Bachsohle liegt lediglich 30 cm unter dem neuen Geländeniveau und wird sich so bei erhöhten Abflüssen recht schnell eigendynamisch entwickeln.
Blick Bach aufwärts auf den Übergang zwischen alten und neuen Bachabschnitt. Das Wasser fließt rechts von der kleinen Baumgruppe im gestreckten Abschnitt und von hier aus nach links durch das neue Bachbett.
Rechts neben der Gemeinen Esche liegt der alte, gestreckte Bach. Von nun an fließt er links in einem geschwungenen Verlauf durch die Sekundäraue.
Blick Bach aufwärts auf den ersten Gewässerbogen in der ausgehobenen Sekundäraue.