Bergkirchener Bach, Nebenarm, Warmer Krug: Anhebung Bachsohle
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, OT Bergkirchen, Warmer Krug
Gewässer:
Kaarbachsystem, Nebenarm Bergkirchener Bach
Art der Maßnahme:
Anhebung der Bachsohle durch seitliche Aufweitung des Bachbettes auf höherem Sohlniveau. Fällung des dichten Fichtenbestandes sowie Pflanzung standorttypischer Bäume und Sträucher.
Blick talwärts entlang des nun auf deutlich höherem Sohlniveau fließenden Gewässers. Der Bach wurde im oberen Abschnitt nach Westen (rechts) aufgeweitet und der Boden in das alte Bett (links) verfüllt.
Weiter talwärts hat sich der gestreckt verlaufende Bach tief in das Gelände eingegraben. Zum einen verursacht der geradlinige Verlauf und das damit einhergehende starke Längsgefälle hohe hydraulische Kräfte. Diese wirken verstärkt auf die Bachsohle ein. Andererseits unterbindet der beidseitig geführte, dichte Fichtenbestand eine Besiedlung mit standorttypischen und tief wurzelnden Gehölzen als auch Gräsern und Kräutern. Angesichts dieser Standortbedingungen hat sich eine Tiefenerosion eingestellt, wobei der Bach mittlerweile bis zu 1,30 m unter Geländeniveau verläuft. Darüber hinaus sind einzelne Fichten bereits unterspült und umgeweht.
Der deutlich tief in das Gelände eingeschnittene, geradlinig verlaufende Bach mit dichtem Fichtenbestand.
Karte 1: Lageplan
Ziel und Umsetzung der Maßnahme:
Zu Beginn der wasserbaulichen Maßnahme soll der Fichtenbestand komplett gefällt werden und die Wurzeln, die sich im Bereich der Bachtrasse befinden gerodet werden. Zur Verbesserung der Strukturvielfalt und zur Wiedervernässung der bereits trocken gefallenen Aue ist eine Sohlanhebung stellenweise um bis zu 70 cm vorgesehen. Darüber hinaus ist beabsichtigt, den gestreckten Verlauf in einen leicht geschwungenen zu verändern. Dazu wird der obere Abschnitt nach Westen aufgeweitet, wobei das ausgekofferte Bett deutlich höher liegt als das alte. Somit liegt die neue Bachsohle auf "gewachsenen Boden". Danach wird das alte Bachbett mit Boden verfüllt und anschließend eine Böschung modelliert. Folglich besteht das linke Ufer aus angefülltem Lehmboden. Der untere Abschnitt wird entsprechend nach Osten aufgeweitet, da hier die Aue ausreichend breit ist. Im Querungsbereich des bestehenden, tief liegenden Baches musste die Sohle mit Wasserbausteinen gegen eine rückschreitende Sohlerosion gesichert werden. Nach Anschluss der Erdarbeiten werden eigens gewonnene Jungbäume als auch übers Projekt zugekaufte Sträucher in die Bachaue gepflanzt.
Nachdem die Fichten gefällt wurden wird anhand der Drainagen deutlich, wie tief sich der Bach in das Gelände eingegraben hat. Die Fichte als typischer Flachwurzler konnte die Ufer nicht stabilisieren und nahm zudem anderen Pflanzen das nötige Licht zum Überleben.
Der gestreckte Bachverlauf und die bereits gefällten Fichten.
Mit Hilfe eines Minibaggers wurden die Wurzelstöcke im Bereich der geplanten Bachtrasse gerodet
Nachdem die Aufweitung (linke Seite) fertig gestellt ist, wurde Boden in das alte Bachbett gefüllt. Zudem musste der Bach durch ein Faschinenbauwerk von seinem bisherigen Verlauf umgelenkt werden.
Blick Bach aufwärts auf den Querungsbereich der tief liegenden, alten Bachsohle. Im oberen Abschnitt wurde der Bach nach links und im unteren Teil nach rechts aufgeweitet.
Blick Bach abwärts auf den Querungsbereich der tief liegenden, alten Bachsohle. Im oberen Abschnitt wurde der Bach nach rechts und im unteren Teil nach links aufgeweitet.
Das neue Bachbett liegt auf deutlich höherem Sohlniveau. Dennoch fungiert der Bach nach wie vor als Vorflut für die einmündenden Drainagen.
An dieser Stelle mündet der nach rechts aufgeweitete Bach wieder in den alten Bachlauf.