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Maßnahmen

Bad Oeynhausen

Hambkebach, Lessingstr.: Raue Sohlgleite

Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, zwischen Lessingstraße und Uhlandstraße

Gewässer:
Hambkebach, Gewässerstationierung 1+800 - 1+840

Art der Maßnahme:
Herstellung einer rauen Sohlgleite im Unterwasser vom Hochwasserrückhaltebecken
(siehe auch Maßnahme Hambkebach, Uhlandstr. - raue Sohlgleite, neuer Bachverlauf )

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Mai 2007:
Eineinhalb Jahre nach Fertigstellung der wasserbaulichen Maßnahme ist die raue Gleite mit einem dichten, grünen Saum bestanden.
 
Einleitung:
Bereits nach kurzen, ergiebigen Niederschlägen fließt im Gewässersystem des Hambkebaches eine außerordentlich steile Hochwasserwelle talwärts in Richtung Werre. Ausschlaggebend hierfür ist der sehr hohe Versiegelungsgrad im Einzugsgebiet in Verbindung mit einem starken Längsgefälle des Baches. Durch die unausweichliche Klimaerwärmung wird auch das vom Menschen verstärkte Naturphänomen Hochwasser in Zukunft in immer kürzeren Zeitabständen bei gleichzeitig zunehmender Intensität mit all seinen Problemen auftreten werden.
Neben der erhöhten Hochwassergefahr für die zumeist in den Unterläufen liegenden Stadtgebiete führen die in immer engeren Intervallen auftretenden erhöhten Abflussmengen zu einer zunehmenden Sohl- und Ufererosion im gesamten Gewässer. Im Unterlauf wurden in den vorausgegangenen Jahren bereits zahlreiche wasserbaulichen Maßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung durchgeführt. Die in immer engeren Zeiträumen auftretenden unnatürlich hohen Wassermengen erschweren jedoch eine naturnahe Entwicklung des Hambkebaches. Eine unnatürlich starke Sohl- und Ufererosion sowie die ständige Verlagerung von Substrat und Abdriftung von Gewässerorganismen unterbindet eine unter naturnahen Verhältnissen stattfindende eigendynamische Gewässerentwicklung.

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Karte 1: Lageplan und Maßnahmenübersicht

Südlich der Uhlandstraße liegt ein Durchflussteich in einer bandartigen Parkanlage. Durch eine übermäßige Fütterung der Enten gelangen neben dem ohnehin schon stark verlandeten Parkteich zusätzliche Nährstoffe in das Wasser. Es kommt zu einer schlechten Wasserqualität und insbesondere in den Sommermonaten zu einer Sauerstoffarmut, die Bach abwärts erst wieder allmählich abgebaut wird. Darüber hinaus wird die Längsdurchgängigkeit für wandernde Organismen durch den Absturz im Mönchbauwerk als auch der Querung des Stillgewässers unterbundenen. Zudem findet der natürliche Geschiebetransport im plötzlich stehenden Wasser ein jähes Ende und führt Bach abwärts zu einer erhöhten Sohlerosion, da das fließende Wasser hier verstärkt Substrat aufnimmt.

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August 2005:
Der "Ententeich" unterbindet sowohl die Längsdurchgängigkeit als auch den Geschiebetransport und führt zudem zu einem erhöhten Nährstoffeintrag mit einhergehender Sauerstoffzehrung.
 
Ziel:
Wesentliches Ziel der umfangreichen wasserbaulichen Maßnahme ist es, den stehenden Wasserkörper mit all seinen Beeinträchtigungen aus dem Gewässersystem Hambkebach zu beseitigen. Darüber hinaus ist es notwendig, die in 2004 und 2005 umgesetzten wasserbaulichen Maßnahmen Bach abwärts im Bereich der Oeynhauser Schweiz gegen zu starke hydraulischen Belastungsspitzen zu schützen. Hierzu wurde beabsichtigt, den im Hauptschluss des Fließgewässers befindliche "Ententeich" zu einem Hochwasserrückhaltebecken umzugestalten. In der neu modellierten Talaue soll sich das Gewässer dann weitgehend eigendynamisch entwickeln.
Im Auslaufbereich des Beckens musste der Gefälleunterschied zum talwärtigen Gewässerabschnitt kompensiert werden. Hierzu wird eine raue Sohlgleite, bestehend aus großen Wasserbausteinen in Kombination mit einem Schottergemisch hergestellt. Im Anschluss an den Auslaufbereich vom Durchlass "Uhlandstraße" wird die Sohle so angelegt, das sich im Oberwasser auf der Betonsohle natürliches Substrat ablagern kann.
Für die Zukunft sollen gepflanzte Schwarzerlen die Gleite als auch die seitlichen Ufer dauerhaft gegen die erosiven Kräfte des fließenden Wassers sichern. Die Gehölze wurden ähnlich wie im gesamten Abschnitt der Oeynhauser Schweiz mit Pfählen gegen ein mögliches Abdriften gesichert. Langfristig fungieren die Schwarzerlen als natürliche Treibgutsperren. 

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Oktober 2005:
Blick auf die dammgeführte Uhlandstraße sowie den Taleinschnitt mit der alten Verrohrung und dem größer dimensionierten Stirnstück für die neue Unterquerung.
 
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Oktober 2005:
Blick talwärts auf die bereits ausgekofferte Bachtrasse für die neue Sohlgleite.
 
Image Oktober 2005:
Linke Seite die alte Verrohrung, rechts die neu herzustellende Sohlgleite auf deutlich höherem Geländeniveau. In einem Abstand von ca. 3 m wird eine 2-reihige, versetzte Pfahlreihe in den Boden geschlagen.
 
ImageOktober 2005:
Der Aufbau zwischen den Doppelpfahlreihen besteht aus Schotter und auf Knirsch gesetzten Wasserbausteinen, die zur Erhöhung der Rauhigkeit z.T. hochkant eingebaut werden.
 
ImageNovember 2005:
Mit einem Radlader wurde das einzubauende Material bis an die Sohlgleite herangebracht.
 
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November 2005:
Die Sohlgleite wurde komplett im Trockenbau hergestellt, da die alte Bachtrasse noch als Wasserhaltung fungierte.
 
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Dezember 2005:
Von nun an fließt das Wasser über die neu hergestellte Sohlgleite. Letzte Bodenmodellierungen sowie die Pflanzung von Schwarzerlen und die Graseinsaat müssen noch ausgeführt werden. Das alte Bachbett wurde mittlerweile verfüllt.
 
ImageOktober 2006:
Knapp ein Jahr später ist von der vorherigen Rohbodensituation nichts mehr zu sehen.