Hambkebach, östlich der Bahnhofstraße: Herstellung einer rauen Sohlgleite
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, östlich der Bahnhofstraße in der Oeynhauser Schweiz
Gewässer:
Hambkebach, Gewässerstationierung 1+320 - 1+450
Herstellung einer rauen Sohlgleite: Beseitigung von harten Sohlverbau und diversen Fremdkörpern, Bau einer rauen Sohlgleite sowie Pflanzung von Schwarzerlen und verschiedenen Sträuchern.
Nach Abschluss der wasserbaulichen Maßnahme war die Längsdurchgängigkeit am Hambkebach wieder hergestellt
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Bereits nach kurzen, ergiebigen Niederschlägen fließt im Gewässersystem des Hambkebaches eine außerordentlich steile Hochwasserwelle talwärts in Richtung Werre. Grund hierfür ist der sehr hohe Versiegelungsgrad im Einzugsgebiet, der eine verstärkte Abflussbereitschaft auf den bebauten Flächen zur Folge hat. Neben der erhöhten Hochwassergefahr führen die in immer engeren Zeitabständen auftretenden erhöhten Abflussmengen zu einer zunehmenden Sohl- und Ufererosion. Vor diesem Hintergrund wurde das Gewässer damals komplett in ein Betonkorsett gezwängt. Darüber hinaus besitzt das Fließgewässer Im südwestlichen Zipfel der Oeynhauser Schweiz einen Sohlabsturz, der die Wandertätigkeit von Gewässerlebewesen gänzlich unterbindet.
Der Sohlabsturz am Hambkebach hatte eine Fallhöhe von ca. 90 cm. Darüber hinaus hat sich unterhalb ein unnatürlicher Tiefenkolk gebildet.
Im Bereich der Oeynhauser Schweiz auf der Höhe der Bahnhofstraße ist zunächst die Entfernung des harten Sohl- und Uferverbau vorgesehen. Darüber hinaus soll der vorhandene Sohlabsturz wieder für wandernde Gewässerorganismen durchgängig gestaltet werden. Insofern musste zur Überbrückung der Höhendifferenz eine raue Sohlgleite aus Wasserbausteinen und Feinschotter hergestellt werden. Um die insbesondere beim Hambkebach auftretenden hohen hydraulischen Belastungsspitzen zu dämpfen wurden die Steine mit Lärchenpfählen gegen mögliche Ausspülungen fixiert.
Für die Zukunft sollen gepflanzte Schwarzerlen die Rampensohle als auch die seitlichen Ufer dauerhaft gegen die erosiven Kräfte des fließenden Wassers sichern. Unterhalb der Sohlgleite wurden wie im gesamten Abschnitt der Oeynhauser Schweiz natürliche Treibgutsperren aus Schwarzerlen gepflanzt. Diese sollen im Hochwasserfall mitgeführtes Treibgut (Äste, Müll u.a.) noch vor den Eintritt in die dicht besiedelte Südstadt (ab Höhe Bismarckstraße) zurückhalten.
Mit Hilfe eines Minibaggers wurde der harte Sohl- und Uferverbau gelöst und anschließend fachgerecht entsorgt.