Hambkebach, südlich Bismarckstr.: Wegbeseitigung
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen, südlich von der Bismarckstraße in der Oeynhauser Schweiz
Gewässer:
Hambkebach, Gewässerstationierung 1+000 - 1+160
Beseitigung von einem parallel zum Bach geführten Fußweg aus Beton, Pflanzung von Schwarzerlen und standorttypischen Straucharten zur Stabilisierung der Böschungsfüße und Bachsohle sowie zum Zurückhalten von Treibgut.
Nach Beendigung der Maßnahmen hat der Bach wieder die Möglichkeit sich frei inmitten des Muldenkerbtales zu entfalten, wobei die natürlichen Treibholzsperren sowohl dem Hochwasserschutz als auch der Gewässerökologie dienen.
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Einleitung:
Bereits nach kurzen, ergiebigen Niederschlägen fließt im Gewässersystem des Hambkebaches eine außerordentlich steile Hochwasserwelle talwärts in Richtung Werre. Grund hierfür ist das recht hohe Sohlgefälle (> 2 %) und insbesondere der sehr hohe Versiegelungsgrad (ca. 90 %) im Einzugsgebiet. Dieser hat den Wasserhaushalt des mittlerweile stark überformten Mittelgebirgsbaches derart negativ verändert, das der herabfallende Niederschlag unmittelbar als Gerinneabfluss zum tragen kommt. Vor diesem Hintergrund hatte man in den 50er Jahren das Fließgewässer abschnittsweise massiv mit Betonsteinen fixiert, um den aufkommenden hohen hydraulischen Belastungen weitgehend zu trotzen.
Neben den unzureichenden Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen zeichnet sich der Unterlauf des Hambkebaches durch ein nicht zu unterschätzendes Hochwasserpotenzial aus. Die Hochwassergefahr resultiert hier vornehmlich aus dem hydraulischen Nadelöhr im Bereich der Portastraße. Schließlich lässt die Bebauung dem Gewässer lediglich noch eine Breite von ca. 4 m, ehe der Wasserlauf gar in einem 720 m langen verrohrten Abschnitt bis zur Mündung in die Werre endet. Im Hochwasserfall ergeben sich Defizite bei der Abführung erhöhter Wassermassen, die letztendlich zu Rückstauungen und damit zu möglichen Überschwemmungen im Stadtgebiet führen können.
Zur ökologischen Aufwertung des Fließgewässers sowie zur Förderung der Eigendynamik ist es beabsichtigt den parallel zum Bach geführten und betonierten Fußweg zurückzubauen. Darüber hinaus ist es notwendig diverse Fremdkörper, wie bspw. Bauschutt aus dem unmittelbaren Bachumfeld zu beseitigen. Nach dem Rückbau des Fußweges erscheint es unumgänglich zumindest die Böschungsfüße des Muldenkerbtales zu sichern, um eine mögliche Seitenerosion zu unterbinden. Die zukünftige Sohl- und Uferstabilisierung sollen dann Schwarzerlen übernehmen, die sogar mitten in das Bachbett gepflanzt werden. Neben der gewünschten Strömungsvielfalt und die daraus resultierende Strukturdiversität auf der Bachsohle bieten die an das Wasser angepassten Bäume weitere Vorteile. Sie sollen abgedriftete Tiere und Pflanzeneinheiten zurückhalten, damit der Organismenaustausch zwischen Bachunter- und -oberlauf gefördert werden kann. Darüber hinaus dienen die in einem bestimmten Pflanzraster zu pflanzenden Bäume als natürliche Treibholzsperren, um eine mögliche Verklausungsgefahr (Verstopfung) von hydraulischen Engpässen zu entschärfen.
Der Abriss des massiv mit Beton eingefassten Fußweges übernahm eine Spezialfirma aus dem Garten- und Landschaftsbau.