Hambkebach, zwischen Von-Moeller-Straße und Portastraße: Aufweitung, Beseitigung Uferverbau
Kommune:
Stadt Bad Oeynhausen zwischen "Von Moeller Straße" und Portastraße
Gewässer:
Hambkebach, Gewässerstationierung 0+780 - 0+920
Beseitigung von diversen Fremdkörpern, Aufweitung des Bachprofils und Anreicherung mit naturnahen Strukturen
Nachdem der wilde Uferverbau beseitigt wurde, war es aus hydraulischer Sicht erforderlich Maßnahmen aus dem Bereich des naturnahen Wasserbaus umzusetzen, wobei dem neu begründeten Gehölzbestand eine natürliche und langfristige Ufersicherung zukommt.
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Bereits nach kurzen, ergiebigen Niederschlägen fließt im Gewässersystem des Hambkebaches eine außerordentlich steile Hochwasserwelle talwärts in Richtung Werre. Grund hierfür ist der sehr hohe Versiegelungsgrad im Einzugsgebiet, der eine verstärkte Abflussbereitschaft auf den bebauten Flächen zur Folge hat. Darüber hinaus besitzt der Hambkebach ein geländebedingt hohes Sohlgefälle.
Im Bereich der Portastraße stellen ein Brückenbauwerk sowie der verrohrte Abschnitt bis zur Werre (Länge: 720 m) ein hydraulisches Nadelöhr dar. Im Hochwasserfall ergeben sich Defizite bei der Abführung erhöhter Wassermassen, die zu Rückstauungen und damit zu großräumigen Überschwemmungen führen können. Neben dem erhöhten Hochwasserpotential befindet sich diverser Bauschutt u.a. Fremdmaterial am Hambkebach, der z.T. als wilde Uferbefestigung fungiert.
Der Hambkebach zeichnet sich durch wilden Uferverbau bestehend aus Bauschutt, Bongossi, Metall und Folien aus. Zudem gibt es zahlreiche Einleitungen sowie mehrere potentielle Sturzbäume, die in der Böschung nicht mehr ausreichend verankert sind.
Die Planung sieht vor, das Gewässerbett in diesem sensiblen Gewässerabschnitt aufzuweiten und das anfallende Fremdmaterial zu beseitigen. Eine gewässerkonforme Ufer- und Sohlstabilisierung wird durch naturnahe Wasserbaumaßnahmen in Verbindung mit gezielten Gehölzpflanzungen angestrebt.
Nachdem das Fremdmaterial aus dem unmittelbaren Bachumfeld geräumt wurde, galt es die "freigelegten" und z.T. instabilen Böschungen zumindest temporär zu sichern. Hierzu wurden Pfähle auf der Höhe des Böschungsfüße eingeschlagen, Totholzfaschinen hinterrücks befestigt und die entstandenen Hohlräume mit einzelnen Wasserbausteinen und Oberboden verfüllt.
Nach der Modellierung der rechtseitigen Böschungspartien wurden Schwarzerlen zur langfristigen Ufersicherung gepflanzt. Auf der gegenüberliegenden Seite musste zunächst die ohnehin instabile Böschung abschnittsweise abgetragen und anfallender Bauschutt o.ä. entfernt werden.
Die Drahtschottergabionen (Steinkörbe) werden zusammengesteckt und ausgerichtet. Zur Stabilisierung der mittleren Böschungsbereiche wurde eine Pfahlreihe (Pfahllänge = 2 m) im hintersten Drittel der Gabionen (1 m x 1 m x 1 m, Maschenweite: 10 cm) angeordnet. Danach wurden die Kästen zur Bachseite hin ausschließlich mit Wasserbausteinen und zur Landseite hin mit Steinen und Oberboden im Verhältnis von 2 : 1 gefüllt. Im Anschluss daran wurde die Pfahlreihe mit einer doppelten Totholzfaschinenlage versehen und mit Boden hinterfüllt.
Die gepflanzten Gehölze haben sich mittlerweile gut entwickelt und inzwischen haben drei bordvolle Wasserabflüsse zu einer Ansammlung von Getreibsel als auch zu einer erhöhten Sohlsubstratdiversität geführt